Leoben - Der steirische Fußball-Traditionsclub DSV Leoben kämpft ums nackte Überleben. Nachdem der Hauptsponsor der Donawitzer, die Finanzberatungsfirma des langjährigen Vereinsbosses Hans Linz, im Winter von der Wirtschaftskrise voll getroffen wurde und darauf den Rückzug angetreten hatte, sind die Sponsorgespräche des Neunten der Erste Liga erfolglos geblieben. Am Montagabend verkündete der designierte Präsident Eduard Lieber das Ende des Profibetriebs, sämtliche Testspiele wurden bis auf weiteres abgesagt.

In den kommenden Tagen wird sich laut Lieber die Zukunft des seit 1956 in den beiden höchsten österreichischen Spielklassen engagierten DSV entscheiden. Dabei steht der bloße Fortbestand des 1928 gegründeten Vereins und im Speziellen der Jugendabteilung an erster Stelle. "Wir setzen alles daran, so wenig Schaden wie nur möglich anzurichten", meinte der seit Mitte Dezember amtierende Lieber, der von einer "Tragödie" sprach.

"Durch den Ausfall des Hauptsponsors ist uns ein riesiges Loch entstanden. Wir waren zuversichtlich, dass sich das lösen lassen wird, aber es ist nicht dazu gekommen", erklärte Lieber, der bereits in der vergangenen Woche allen Spielern freigestellt hatte, den Club ablösefrei zu verlassen. Erst am Montagabend machten Deni Alar und Srdjan Pavlov davon Gebrauch und wechselten zu Bundesligist Kapfenberg, weitere Profis dürften folgen. Trainer Heimo Klump bestreitet indes weiter die Vorbereitung für die Frühjahrssaison, die mit jungen Kräften aus dem Nachwuchs angegangen werden soll.

Sollten in Leoben keine Geldgeber gefunden werden, scheint bereits einer der drei Abstiegsplätze in der Erste Liga vergeben. Die bereits im Vorjahr mit finanziellen Auflagen erhaltene Bundesliga-Lizenz ist laut Lieber aufgrund der tristen Lage nämlich in weite Ferne gerückt: "Derzeit um die Lizenz überhaupt anzufragen, ist gar kein Thema." (APA)