Der nach dem Blutbad in einer belgischen Kinderkrippe festgenommene Verdächtige hat nach Angaben seines Anwalts keine konkrete Erinnerung an den Tathergang. Der 20-Jährige begreife aber, "dass er etwas Unmenschliches getan hat", sagte der Strafverteidiger Jaak Haentjens am Dienstag. Die Motive für das Verbrechen seien weiter vollkommen unklar: "Das bleibt ein Rätsel." Haentjes erklärte weiter, sein Mandant habe seit Jahren psychische Probleme.

Der 20-Jährige war am Freitag nach der Ermordung von zwei Babys und einer Erzieherin in einer Kinderkrippe in Dendermonde festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn zudem des versuchten Mordes in zwölf weiteren Fällen, weil bei der Messerattacke zehn Kinder und zwei Erwachsene verletzt wurden.

Nach Angaben seines Anwalts litt der junge Mann als Jugendlicher an einer Depression und sollte im Alter von 18 Jahren in die Psychiatrie eingewiesen werden, "was aus ungeklärten Gründen aber nicht geschah". Auch habe sein Mandant berichtet, manchmal Stimmen in seinem Kopf zu hören.

Zurückgewiesen habe der 20-Jährige den Vorwurf, eine Woche vor dem Blutbad in Dendermonde auch eine ältere Frau erstochen zu haben, erklärte Haentjens. Nach seiner Festnahme hatte der Verdächtige drei Tage lang Essen und Trinken verweigert und kein Wort gesprochen, erst jetzt brach er sein Schweigen. (APA/AP)