Paris - Die französische Großbank BNP Paribas wird im vierten Quartal 2008 wegen hoher Abschreibungen und eines Anstiegs der Risikovorsorge hohe Verlusten verzeichnen. Das abgelaufene Quartal sei von außergewöhnlich heftigen Bewegungen an den Kapitalmärkten gekennzeichnet gewesen, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.

Im Investmentbanking dürfte sich angesichts des Anstiegs der Risikovorsorge ein Fehlbetrag von rund zwei Mrd. Euro angesammelt haben. Der starke Kursrutsch an den Aktienmärkten habe zu Abschreibungen in Höhe von 400 Mio. Euro nach Steuern geführt. Für die gesamte Gruppe werde sich unter dem Strich das Minus nach vorläufigen Berechnungen auf rund 1,4 Mrd. Euro belaufen.

Schwarze Zahlen im Gesamtjahr

Für das Gesamtjahr 2008 rechnet die Bank dank der Entwicklung in Privatkundengeschäft und Vermögensverwaltung allerdings noch mit schwarzen Zahlen und einem Nettogewinn von rund drei Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote habe zum Jahresende bei etwa 7,5 Prozent gelegen. Die Aktien legten am Montag im frühen Handel um 4,84 Prozent auf 22,41 Euro zu. Die Zahlen für das vierte Quartal seien zwar schwach gewesen, allerdings kämen die Daten nicht völlig unerwartet, sagte ein Analyst.

Die BNP Paribas plant zudem, das zweite Bankenhilfspaket der französischen Regierung in Anspruch zu nehmen. Im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung sollen die Aktionäre über den Vorschlag abstimmen, dem Staat Vorzugsaktien im Wert von 5,1 Mrd. Euro anzudienen. Diese würden allerdings keine Stimmrechte beinhalten. Mit Hilfe dieser Maßnahmen soll die Kernkapitalquote auf etwa acht Prozent verbessert werden. (APA/dpa-AFX)