Brüssel  - Die EU-Kommission fordert von den Mitgliedstaaten verstärkte Maßnahmen zur Krebsbekämpfung. So sollen EU-weite Verpflichtungen zu konkreten Aktionen zur Krebsprävention und Ungleichheiten bei der Krebsbekämpfung abgebaut werden, heißt es in einem am Donnerstag in Brüssel vorgelegten Bericht der EU-Behörde. Bei den drei häufigsten Krebsarten - Brust-, Gebärmutterhals- und Dickdarmkarzinom - liegt Österreich bei der Sterblichkeitsrate jeweils im Mittelfeld.

Brustkrebs

Beim Brustkrebs weist Österreich laut einer Untersuchung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) aus dem Jahr 2007 eine Sterblichkeitsrate von 24,6 (bezogen auf 100.000 Personen) aus. Spitzenreiter ist Belgien mit 33,5 Prozent, Spanien hat mit 19,2 Prozent die geringste Sterblichkeitsrate. Niedriger und damit besser als Österreich liegen hier 13 EU-Staaten, ebenso viele Länder der Union weisen höhere Raten auf.

Gebärmutterhalskrebs

Was die Sterblichkeit bei Gebärmutterhalskrebs betrifft, weist Österreich eine Rate von 4,4 Prozent auf. Am niedrigsten liegt hier Finnland mit 1,6 Prozent, am höchsten Rumänien mit 17,0 Prozent. Elf EU-Länder liegen besser als Österreich, Deutschland weist die gleiche Rate auf und 14 Staaten kommen auf höhere Sterblichkeitsraten.

Dickdarmkrebs

Beim Dickdarmkrebs beträgt die Sterblichkeitsrate für Österreich 15,6 Prozent. Negativer Spitzenreiter ist Ungarn mit 26,7 Prozent, die Griechen liegen mit nur 10,8 Prozent am niedrigsten. Bessere Raten als Österreich haben hier zwölf EU-Länder, Irland weist die gleiche Quote aus und 13 Staaten kommen auf höhere Werte.

Mängel bei der Früherkennung

Die Kommission will nun vor allem bei der Krebs-Früherkennung ansetzen. Hier gebe es gravierende Mängel. An einer Umfrage der Kommission hatten zuletzt 22 von 27 Mitgliedstaaten teilgenommen. Krebs war im Jahr 2006 nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der EU. Drei von zehn Todesfällen bei Männern und zwei von zehn bei Frauen seien darauf zurückzuführen. Im Jahr 2006 starben 554.000 Frauen und 700.000 Männer in der Union an Krebs. Jedes Jahr wird bei 3,2 Millionen Europäern Krebst diagnostiziert. (APA)