Wien  - Der Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS), Bernhard Felderer, lehnt die geplante Verschrottungsprämie für Altautos ab. "Deutsche fahren deutsche Autos, Österreicher fahren Autos aus aller Herren Länder, aber keine österreichischen. Wir kurbeln damit die Wirtschaft anderer Länder an und helfen in selektiver Weise den österreichischen Autohändlern, einer Branche, in der es nicht viele Arbeitsplätze gibt", wird Felderer im Magazin "Format" zitiert.

Anders sieht das naturgemäß der ARBÖ. Autofahrer würden ohnehin Unsummen in das Budget einzahlen, daher wäre es höchste Zeit, dass auch wieder etwas zurückgegeben werde. Allerdings zahlen sich die Prämie nicht nur die Autobesitzer über Steuern im Endeffekt selber, es werden auch jene zur Kasse gebeten, die kein Auto haben. In Internetforen wird daher schon eine Verschrottungsprämie für alte Fahrräder gefordert. Schließlich mache es mehr Spass mit einem neuen Bike zu radeln, wodurch der Umwelt noch mehr Autokilometer erspart bleiben würden.

Kritik an der Prämie kam heute einmal mehr von Greenpeace. Der geplante Verschrottungsbonus zähle zu den am wenigsten nützlichen Methoden, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, hieß es. Greenpeace bringt auch einen neuen Aspekt ins Spiel: Voraussichtlich würden gerade diejenigen am stärksten von der Prämie profitieren, die ihren alten Spritfresser gegen ein neues Auto eintauschen, nachdem die CO2-Einsparung hier am intensivsten wäre. "Damit geriete man schließlich in die völlig groteske Situation, dass all die, die vor einer Dekade in verantwortungsloser Weise einen Spritfresser erstanden, jetzt auch noch mit bis zu 2.500 Euro Steuergeld dafür belohnt werden sollen." (APA)