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Die 51-jährige Caroline Kennedy führt "persönliche Gründe" an.

Foto: AP Photo/Don Heupel, File)

New York - Caroline Kennedy will doch nicht Senatorin von New York werden. Die Tochter des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy teilte am Donnerstag mit, dass sie ihre Bewerbung um die Nachfolge der inzwischen frischgebackenen Außenministerin Hillary Clinton im Senat zurückgezogen habe. Als Grund nannte die 51-Jährige in einem knappen Statement "persönliche Gründe", ohne diese näher zu erläutern.

Laut New York Times dürfte die Sorge um die Gesundheit ihres Onkels, des Senators Edward "Ted" Kennedy, die Entscheidung beeinflusst haben, wie die Zeitung unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet. Ted Kennedy leidet an einem bösartigen Gehirntumor und war beim Mittagessen zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama zusammengebrochen. Die Ärzte vermuteten Erschöpfung als Grund für den Zusammenbruch.

Über die Nachfolge von Clinton im Senat muss der Gouverneur von New York, David Paterson, entscheiden. Dieser hatte ursprünglich geplant, seine Entscheidung am Freitag oder Samstag bekannt zu geben. Am Donnerstag war noch unklar, inwieweit Kennedys Rückzug den Zeitplan beeinflussen würde. Kennedy galt lange als die aussichtsreichste Kandidatin für den Senatsposten, auch aufgrund prominenter Unterstützung und enger Verbindungen zur Administration von US-Präsident Obama. Sie selbst hat zuvor nie ein öffentliches Amt ausgeübt und hatte sich stets davor gescheut, im Rampenlicht zu stehen.

In die Kritik geraten war Kennedy aufgrund als vage empfundener Aussagen in einer Reihe von Interviews. Auch hatte sie zugegeben, bei einigen Wahlen nicht gewählt zu haben. Eine Umfrage der vergangenen Woche hatte für Kennedy schlechtere Zustimmungswerte ermittelt als für ihren bis dato wichtigsten Rivalen, den New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo. Der Sohn des Langzeit-Gouverneurs des Bundesstaates New York, Mario Cuomo, gilt nun als Favorit für das Amt. (DER STANDARD, Printausgabe, 23.1.2009)