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George W. Bush am Dienstag bei einem letzten Spaziergang im Park des Weißen Hauses.

Foto: EPA/ERIC DRAPER / HANDOUT

"So toll es in Washington war - nichts ist so wie Texas bei Sonnenuntergang", das erklärte George W. Bush Dienstagabend bei seiner ersten Quasi-Amtshandlung als Politpensionist in Texas. Der frühere Präsident hat sich in Preston Hollow, einem Vorort von Dallas, ein Haus angeschafft (Kaufpreis 2,1 Millionen Dollar). Von dort aus ist es nur eine kurze Anfahrt zur Southern Methodist University, die Bushs Präsidentenbibliothek beherbergen soll. In Dallas wird ihm zudem von der Bundesverwaltung ein gut 2000 Quadratmeter großes Büro eingerichtet.

An die Bibliothek - Baukosten 300 Millionen Dollar, Stiftungsvermögen 200 Millionen Dollar - wird auch ein "Freiheitsinstitut" angeschlossen, das viele Kritiker als einen Hort der Bush-Apologie sehen. Dem Expräsidenten selbst schwebt hingegen "ein Ort der Debatte, des Denkens, Schreibens und Lernens" vor: "Das wird sicher kein George-Bush-ist-ein-wunderbarer-Mensch-Center'". Als Lektoren hat Bush bereits Tony Blair und Silvio Berlusconi eingeladen. Persönlich will er daneben an seinen Memoiren arbeiten und über ein paar "große Ideen" nachdenken. Buchdeal hat Bush bisher dem Vernehmen nach aber noch keinen abgeschlossen.

Leben kann er dennoch ganz gut: Als Pension erhält der 62-Jährige nach acht Jahren im Amt etwa die Hälfte seines Präsidentengehaltes. 197.600 Dollar werden ihm im heurigen Jahr überwiesen. Dazu kommt neben den Büro- und Mitarbeiterkosten noch ein Reisespesenpauschale von rund 50.000 Dollar. Die National Taxpayers Union rechnet etwas pietätlos, dass Bush eine Lebenserwartung von 83,5 Jahren hat und deswegen bis an sein Ende insgesamt 5,564.800 Dollar an Pension kosten wird.

Beim Personenschutz durch den Secret Service ist Bush dafür der erste US-Präsident, der keine lebenslange Überwachung mehr bekommt. Der Schutz läuft nach zehn Jahren aus. (Christoph Prantner, DER STANDARD, Printausgabe, 22.1.2009)