Die Park & Ride-Garagen am Stadtrand bleiben oft leer - Befragte Autofahrer meinen, Gebühren und zusätzliche Öffi-gebühren seien zu hoch

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Wien - Jeden Morgen bietet Wien das selbe Bild: Verstopfte Stadteinfahrten, dafür aber leere Park &Ride-Zonen (P&R) am Stadtrand. Von den neun Anlagen ist derzeit sogar eine geschlossen. Der ÖAMTC ist diesem Phänomen auf den Grund gegangen und hat im Stau stehende Pendler befragt, warum sie bestehende P&R-Angebote nicht nutzen. Zusätzlich verglich der Club die Situation in weiteren 18 europäischen Städten. Das Ergebnis lieferte viele neue Erkenntnisse.

Die Überlegung das Auto weit entfernt und unbeaufsichtigt stehen zu haben und vom Öffiverkehr abhängig zu sein, schreckt viele Autofahrer ab, sowie die Kosten für den Parkplatz und das Öffiticket. Viele entscheiden sich dann gleich für die Autofahrt in die City und nehmen damit sogar die Kurzparkzonen in Kauf.

Gratis-Park&Ride in vielen europäischen Städten

"Die meisten Befragten empfinden drei Euro pro Tag für einen der rund 6.000 Stellplätze einfach als zu teuer", fasste ÖAMTC-Verkehrsexperte Willy Matzke zusammen. "Wenn sich Pendler schon teure Zeitkarten für öffentliche Verkehrsmittel leisten, dann erwarten sie sich auch einen Gratis-Stellplatz." Hamburg bietet zum Beispiel 9.400 gratis P&R Stellplätze an und auch in Berlin kann man sein Auto an rund 5.000 Plätzen gratis abstellen. Auch in Luxemburg, Berlin, Hamburg und Köln sind die Stellplätze an den Stadteinfahrten grundsätzlich kostenlos. In Helsinki, Budapest und Oslo sind immerhin mehr als 75 Prozent des Stellplatzangebots kostenlos. In Wien sind derzeit keine Preisermäßigungen in Sicht.

1-Euro-Park&Busticket

Besonders klug erscheint in diesem Zusammenhang das Modell in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana (Laibach). Dort parkt man mit einem Euro am Tag am günstigsten - das Rückfahrticket für den Bus inbegriffen.

Genf: 37 Euro pro Tag

In München und Rom muss der Autofahrer in über 80 Prozent der P&R-Anlagen bezahlen. Am teuersten sind die P&R-Anlagen in Genf: 37 Euro pro Tag. Der Europa-Durchschnitt beträgt 4,80 Euro. (APA)