Wien - Er wollte sich eine Stelle beim Bundesheer verschaffen. Mit einer gefälschten ausländischen Diplomurkunde. Der Schwindel fiel auf. Der 48-jähriger Mann ist am Mittwoch im Wiener Straflandesgericht zu einer Freiheitsstrafe von fünf Monaten verurteilt worden. Die Haft wird ihm bei einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen.

"Wie ist das jetzt - Sie haben keinen akademischen Titel?", fragte Richter Christian Gneist zu Verhandlungsbeginn, weil die Polizei schreibt noch immer Dr."

Der Mann hat neun Jahre lang als Lehrer in einer öffentlichen Schule gearbeitet, bevor der Schwindel mit dem Diplom aufflog. Weil er daraufhin gekündigt wurde, begab er sich auf Jobsuche, berichtete der Angeklagte.  Im Frühjahr 2008 versuchte er sein Glück dann beim Bundesministerium für Landesverteidigung: Er wollte als Seelsorger arbeiten und wies dafür wieder die schlecht gefälschte Urkunde vor.

Matrikelnummer deckte Schwindel auf

Bei einer Überprüfung kam man dem Mann dann auf die Schliche. Aufgefallen ist der Schwindel durch eine nicht passende Matrikelnummer. Man lud den 48-Jährigen wegen dieser "Unstimmigkeiten" zum Gespräch: Auf die falschen Papiere angesprochen, erklärte er schließlich, dass er den Job gar nicht mehr wolle, weil er einen Antrag auf Frühpension gestellt habe.

"Sie sind nicht rechtzeitig und nicht freiwillig zurückgetreten", erklärte der Richter und verhängte fünf Monate Haft, die dem 48-Jährigen auf drei Jahre Probezeit bedingt nachgesehen werden. Angeklagter sowie Staatsanwaltschaft kündigten Rechtsmittelverzicht an, das Urteil ist somit rechtskräftig. (APA)