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IBM: Geschäft zunehmend in profitablere Bereiche verlagert

Sean Gallup/Getty Images

Positive Überraschung inmitten der Konjunkturkrise: Der US-amerikanische Computer- und IT-Konzern IBM peilt nach einem unerwartet starken Gewinnsprung zum Jahresende auch für 2009 ein Rekordergebnis an. "Wir sind zuversichtlich für das neue Jahr", sagte IBM-Chef Sam Palmisano.

Überschuss

Der Überschuss kletterte im Schlussquartal 2008 um zwölf Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar (3,40 Mrd. Euro). Der Umsatz sank dagegen vor allem wegen Währungseffekten um mehr als sechs Prozent auf 27,0 Milliarden Dollar. IBM habe sein Geschäft zunehmend in profitablere Bereiche - wie Software und Service - verlagert, so Palmisano am Dienstagabend am Sitz in Armonk (US-Staat New York).

Für 2009 erwartet IBM einen Rekordgewinn je Aktie von mindestens 9,20 Dollar nach dem neuen Spitzenwert von 8,93 Dollar 2008. Unter dem Strich verdiente IBM im gesamten vergangenen Jahr 12,3 Milliarden Dollar - ein Plus von gut 18 Prozent. Der Umsatz stieg um knapp fünf Prozent auf den ebenfalls neuen Höchstwert von 103,6 Milliarden Dollar. Fast 60 Prozent stammten aus Märkten außerhalb Amerikas.

Übertroffen

Mit seinen Ergebnissen und Prognosen übertraf der im US-Leitindex Dow Jones notierte IBM-Konzern die Erwartungen der Analysten klar. Die Aktie lag nachbörslich in einer ersten Reaktion deutlich im Plus.

IBM gilt wegen seiner breiten Palette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche. Erst vergangene Woche hatte der weltgrößte Chipkonzern einen Gewinneinbruch verkündet und angesichts der Konjunkturtalfahrt keinen konkreten Ausblick gewagt.

Software spielt unter den IBM-Geschäften eine immer größere Rolle. Die Sparte konnte im Schlussquartal als einzige den Umsatz steigern. Sie steht auch durch eine Reihe von Übernahmen für fast ein Viertel der IBM-Erlöse. Der Konzern kommt traditionellen Software-Anbietern zunehmend ins Gehege. So startete IBM Ende 2008 ein Programmpaket für einen "Microsoft-freien" Schreibtisch mit dem quelloffenen Betriebssystem Linux und mehreren IBM-Büroanwendungen.

Konkurrenz

Neue Konkurrenz droht IBM unterdessen vom Netzwerk-Spezialisten Cisco. Der US-Konzern will Medienberichten zufolge bald ins Geschäft mit Servern sowie mit Software des Anbieters VMWare einsteigen, an dem Cisco beteiligt ist.

Ein kleiner Konkurrent von IBM, die US-Gesellschaft T3 Technologies, reichte am Dienstag bei der EU Beschwerde gegen IBM wegen Wettbewerbsverzerrung bei Großrechnern ein. IBM kopple seine Betriebssystem-Software unzulässig mit den Computern, so der Vorwurf. (APA/dpa)