Buenos Aires - Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel hat sich einem unbefristeten Hungerstreik von etwa 300 Menschen aus Protest gegen die Armut in der Provinz Jujuy angeschlossen. Die Menschen in dem kleinen Ort La Quiaca an der Grenze zu Bolivien etwa 1800 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Buenos Aires fordern Berichten nationaler Medien vom Dienstag zufolge mehr Sozialhilfe sowie staatliche Investitionen für den Bau von Schulen, Krankenhäusern und Straßen. Der aus Spanien stammende katholische Priester Jesús Olmedo, der sich seit langem für die Armen in Jujuy einsetzt, schloss sich dem Hungerstreik ebenfalls an.

Pérez Esquivel hatte den am Montag vergangener Woche begonnenen Hungerstreik von Anfang an unterstützt. In dem Seebad Mar del Plata südöstlich von Buenos Aires, wo die argentinische Mittelschicht ihren Sommerurlaub verbringt, hatte er die sozialen Missstände in dem südamerikanischen Land scharf kritisiert. Es sei nicht hinnehmbar, dass in einem so wohlhabenden Land wie Argentinien ganze Bevölkerungsteile in Armut und Hunger leben müssten.

Olmedo fügte am Dienstag hinzu, die Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner kündige zwar laufend neue Sozial- und Investitionsprogramme an, aber in La Quiaca komme davon einfach nichts an. Mehr als 60 Prozent der Menschen in der ärmsten aller argentinischen Provinzen lebten unterhalb der Armutsgrenze, betonte er. La Quiaca liegt auf 3400 Metern Höhe in der trockenen und kargen Hochebene der Puna. Die Provinz Jujuy gilt als abgewirtschaftet und Kritiker werfen der Regionalregierung Korruption vor. (APA/dpa)