Wien - Am Montag Nachmittag nahmen Verwandte, Freunde und viele Vertreter der Literaturszene auf dem Wiener Zentralfriedhof Abschied von dem am 4. Jänner 62-jährig verstorbenen Kärntner Autor Gert Jonke. Bei der Trauerfeier in der Luegerkirche würdigte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny Jonke als "großen Dichter": "Er war ein Grenzüberschreiter, ein Denkexperimentierer, ein Universalpoet und Welttheaterdichter." Jonke wurde in einem Ehrengrab der Bundeshauptstadt beigesetzt, in Nähe der Präsidentgruft und in unmittelbarer Nachbarschaft von Joe Zawinul und Gusti Wolf.

"Unvergesslich"

Autorenkollegen wie Robert Schindel, Werner Kofler, Gustav Ernst, Sabine Gruber und Robert Menasse waren ebenso gekommen, um von Jonke Abschied zu nehmen, wie der Maler Hans Staudacher, die Schauspieler Bernd Jeschek und Florentin Groll oder die Grün-Politiker Peter Pilz, Johannes Voggenhuber und Wolfgang Zinggl. Bei der Abschiedsfeier ergriffen neben Mailath-Pokorny der Kärntner Superintendent Manfred Sauer, sein Verleger Jochen Jung sowie der Schauspieler Markus Hering das Wort. Sauer erinnerte an zwei "unvergessliche persönliche Begegnungen und Gespräche mit dem Autor, den er als "sanftmütig, sensibel, freundlich, einfühlsam im persönlichen Umgang, aber auch im Klang seiner Sprache und Poesie" beschrieb. "Wir danken dafür, dass Gert Jonke mit seinem Schreiben die Welt verzaubert hat." "Freundlicher als er war kaum wer", hob auch Jung hervor. Und: "Er war ein sehnsüchtiger Mensch." (APA)