Grippeviren schlagen regelmäßig im Winter, aber jeweils mit unterschiedlicher Heftigkeit zu. Dieses Jahr ist es der Influenzatyp H3N2, der sich gerade in Österreich verbreitet. Am Institut für Virologie der Med-Uni Wien treffen die Abstriche von Ärzten aus allen Bundesländern ein, das Europäische Influenza-Überwachungssystem EISS sammelt Daten und die Sozialversicherungen melden Krankenstände. Entsprechend diesen drei Quellen schätzt man im Gesundheitsministerium die Lage ein. "Der heurige Erreger ist im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren aggressiver in der Ansteckung und heftiger im Krankheitsverlauf", konstatiert Sektionschef Hubert Hrabcik vom Gesundheitsministerium. Derzeit, schätzt er, gebe es zirka 100.000 Ansteckungen, allerdings sei der Influenza-Höhepunkt auch noch nicht erreicht. Zum Vergleich: Bei schweren Infuenzawellen in der Vergangenheit waren bis zu 800.000 Österreicher krank.


Vorsichtsmaßnahmen

Das Gesundheitsministerium jedenfalls empfiehlt, Kindern, alten Menschen und chronisch Kranken sowie Betreuungspersonal im Gesundheitsbereich eine Impfung. Aufgrund der Heftigkeit des Influenzastammes H3N2 ist auch der Einsatz des Grippemedikaments Tamiflu angezeigt, der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat das Medikament von der Chefarztpflicht entbunden.

Was jeder als Prävention abgesehen von der Impfung noch machen kann? Regelmäßig Hände waschen und Kontakt mit Augen, Nase und Mund vermeiden. Bei Husten und Niesen die Hand vor den Mund halten (um andere nicht anzustecken), bei ersten Grippesymptomen zu Hause bleiben, weil gerade am Krankheitsanfang viele Viren versprüht werden. Zudem sollte man engem Körperkontakt mit Kranken ausweichen, Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen meiden oder - so wie in Asien - mit Maske unterwegs sein. Auch genügend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport beeinflussen das Immunsystem positiv. (Karin Pollack, DER STANDARD, Printausgabe, 19.01.2009)