London - Großbritannien will seine angeschlagenen Großbanken laut Medienberichten gegen Ausfälle bei faulen Krediten versichern und den Steuerzahler dafür bürgen lassen. Die staatliche Versicherung soll als Sicherheitsnetz für das Finanzsystem dienen und das blockierte Kreditgeschäft wieder ankurbeln, wie britische Medien am Sonntag berichteten. Die Regierungspläne sehen demnach vor, dass die Banken ihre faulen Kredite und Ramschpapiere offenlegen und sie gegen eine Gebühr gegen Zahlungsausfälle und Verluste absichern.

Dies sei weniger kompliziert als die Schaffung einer staatlichen "Bad Bank" in der alle faulen Kredite gebündelt würden, berichteten die Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Die Pläne sollen schon in den nächsten Tagen verkündet werden.

Toxische Kredite

Das Volumen "toxischer Kredite" in den Büchern der Banken wird auf 200 Mrd. Pfund (225 Mrd. Euro) geschätzt. Diese Lasten gelten als Grund dafür, dass die Banken nur noch zögerlich Kredite vergeben, wodurch Unternehmen das Geld ausgeht und ein weiterer Stellenabbau droht.

Die Pläne würden die Banken dazu zwingen, reinen Tisch zu machen und sämtliche noch geheimen Belastungen offenzulegen. Die Regierung hofft den Berichten zufolge, so wieder Vertrauen herstellen zu können, weil mit der Versicherung eine Grenze für die Verluste der Banken gezogen wird. Unklarheiten gebe es noch über die Bewertung der faulen Kredite und die Auswirkungen des Plans auf die internationale Bankenwelt. (APA/dpa)