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Strache mit dem Kärntner Spitzenkandidaten Mario Canori (links) und dem Salzburger Spitzenkandidaten Karl Schnell (rechts) in Klagenfurt.

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Klagenfurt - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Sonntag beim Neujahrstreffen der Blauen in Klagenfurt Avancen einiger SPÖ-Länderchefs bezüglich einer Kooperation eine Absage erteilt. Das werde es in Kärnten ebenso wenig geben wie in den anderen Bundesländern - außer die SPÖ wäre bereit „Buße zu tun" und auf die freiheitlichen Inhalte überzugehen, sagte Strache vor rund 1200 Besuchern. Strache erklärte, man müsse einen „Abwehrkampf gegen einen unbelehrbaren Sozialismus" führen.

"Rohrkrepierer"

Der 1. März 2009 werde ein „Kärntner/Salzburger Doppelpack" werden. Denn mit Karl Schnell in Salzburg und Mario Canori in Kärnten habe man beste Aussichten. Schnell werde in Salzburg die 15-Prozent-Marke sicherlich erreichen, und damit werde es einen Landeshauptmann nur mit den Freiheitlichen geben. Allerdings müsste ein Partner „freiheitliche Positionen" übernehmen. Man wolle Regierungsverantwortung übernehmen, in Salzburg wie in Kärnten. Die FPÖ werde auch in Oberösterreich und in Vorarlberg die Wahlen gewinnen, für das westlichste Bundesland prognostizierte Strache gar Platz zwei für die Landtagswahl.

Auch Canori werde die Chancen nützen, so der FPÖ-Chef. „Kärnten war immer eine Hochburg der Freiheitlichen", so Strache, der den Kärntner SPÖ-Spitzenkandidaten Reinhart Rohr als „Rohrkrepierer" bezeichnete. Strache: „Rohr ist nicht der rote Wunderwuzzi, sondern der letzte Notnagel." Daher werde die FPÖ in Kärnten auch die Wahl gewinnen.

"Schwarze Ministranten"

Breiten Raum widmete Strache wieder seinem Lieblingsgegner, dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl, den er als „ewig gestrigen" Sozialisten bezeichnete. Er werde Häupl in die Politpen_sion schicken, kündigte der FPÖ-Chef an. Die Wiener ÖVPler seien „schwarze Ministranten", die sich durch nichts von der SPÖ unterscheiden würden. Auch vorverlegte Wahlen würden Häupl nichts nützen: „Dann wählen wir halt schon im Herbst 2009, dann haben die Roten in Wien einen Landeshauptmann weniger." Häupl sei ein „Auslaufmodell", dem die Genossen davonlaufen würden.

Ein Rundumschlag gegen die EU durfte auch nicht fehlen. Der Urnengang werde eine „Abrechnung mit dieser zentralistischen Union und mit Rot und Schwarz, die über uns drübergefahren sind", werden, sie werde „jene Volksabstimmung werden, die man uns gestohlen hat".

Gegen Ende seiner eineinhalbstündigen Rede beschwor Strache den Geist Jörg Haiders und forderte erneut, auf die „Persönlichkeit Claudia Haider" nicht zu verzichten. Claudia Haider solle Landtagspräsidentin oder Sozialreferentin werden, schlug er vor - ungeachtet der Tatsache, dass Claudia Haider zeitgleich beim BZÖ-Neujahrstreffen in Salzburg auftrat. (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe, 19.1.2008)