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Lindsey Vonn hat wieder fette Beute gemacht.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Altenmarkt-Zauchensee - Lindsey Vonn hat am Samstag die Weltcup-Superkombination der Damen in Altenmarkt-Zauchensee gewonnen. Der US-Amerikaner reichte die drittbeste Laufzeit im Slalom um 0,30 Sekunden vor der Österreicherin Kathrin Zettel und 0,66 vor der schwedischen Topfavoritin Anja Pärson ihren 16. Weltcupsieg zu feiern. Vor der Abfahrt am Sonntag liegt Vonn damit im Weltcup nur noch 13 Punkte hinter der Deutschen Maria Riesch, die auf dem Weg zum möglichen Kombisieg schon nach wenigen Toren einfädelte.

Von vier auf eins

Dass eine aus dem Trio Pärson, Riesch und Vonn auch diese Superkombi in Österreich gewinnen würde, war von vorneherein klar gewesen. Prompt hatte sich dieses Trio zunächst hinter der kanadischen Abfahrts-Überraschungssiegerin Larisa Yurkiw - die aus der Ukraine stammende 20-jährige fädelte im Slalom früh ein (stieg zurück und wurde 38.) - platziert. Am Ende behielt aber nur Vonn die Nerven. Nachdem sie in der Abfahrt fast gestürzt wäre, schlängelte sie sich auf dem von ihrem US-Coach Chris Knight eng gesetzten Slalom von Platz vier noch zum Sieg.

Nicht zuletzt aber auch deshalb, weil sowohl Riesch als auch Pärson in der Slalom-Entscheidung patzten. Die Deutsche, die zuletzt vier Spezialslaloms - zum Teil überlegen - in Folge gewonnen hatte, fädelte als haushohe Favoritin schon nach wenigen Toren ein. Davon profitierte dann ausgerechnet ihre beste Freundin Vonn, denn auch Pärson attackierte zu wild, weil sie in der Abfahrt mit einem Fahrfehler Zeit liegen gelassen hatte. Pärson fiel sogar noch hinter Zettel zurück. Damit ist auch die Entscheidung im aus nur drei Rennen bestehenden Kombi-Weltcup auf Tarvis vertagt.

Zettel ganz schön schnell

Zettel wiederum zeigte, dass sie an ihrer momentanen Alleinstellung im ÖSV-Team nicht zerbricht. Die nach dem Ausfall von Marlies Schild und Nicole Hosp einzige ÖSV-Speerspitze bei den Technik-Damen fuhr als Zehnte eine beherzte Abfahrt und dann trotz eines kapitalen Fehlers auf der Schmalzleitn hinter Teamkollegin Michaela Kirchgasser die zweitbeste Slalom-Zeit.

Das reichte ausgerechnet bei der Marathon-Prüfung von Zauchensee - die Abfahrt wurde erstmals von ganz oben bestritten - um vom zehnten auf den zweiten Rang vorzustürmen. Es ist Zettels bisher besten Kombi-Platzierung und war eine Woche nach dem Slalom von Marburg der nächste zweite Platz für die Göstlingerin.

"Das hätte ja sogar noch knapp werden können um den Sieg", wundert sich die Niederösterreichern, die damit im Weltcup bereits auf Platz drei vorstieß, sogar. In der Abfahrt am Sonntag wird die 22-Jährige Hobby-Jägerin und Köchin aber nicht antreten, obwohl ihr die anspruchsvolle Kälberloch-Abfahrt sehr liegt.

"Der Fehler im Slalom war wirklich nicht ohne. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden, denn meine Abfahrt war geradezu sensationell. Ich war noch nie Zweite in einer Superkombi", freute sich Zettel. Vor den Cortina-Rennen wird sie nun einige Tage in ihrer neuen Wohnung in Göstling ausspannen.

Im Dunkel des bereits komplett im Schatten liegenden Zielhanges gab es diesmal auch abseits von Zettel viel Licht für die ÖSV-Damen. Denn mit Kirchgasser, der nach der Abfahrt sechstplatzierten Elisabeth Görgl sowie der jungen Allrounderin Anna Fenninger - die Salzburgerin stieß von Platz 19 nach vorne - platzierten sich gleich drei weitere Schützlinge von Damencoach Herbert Mandl auf den Plätzen vier, fünf und sechs.

Kirchgasser sorgte mit Slalom-Laufbestzeit für einen echten Lichtblick. "Dabei war ich oben gar nicht zufrieden, so schlecht dürfte es aber nicht gewesen sein", meinte Kirchgasser, die damit das WM-Ticket gelöst haben dürfte. "Ich habe gesehen, dass ich's doch noch kann", atmete die Filzmooserin auf. (APA)