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Abkehr von den Schlagworten "groß, mega, maxi": KHM-Chefin Sabine Haag

APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER

Wien - Am 24. Jänner wird es im Kunsthistorischen Museum rundgehen: Sabine Haag, seit Jahresbeginn Generaldirektorin, lädt von 10 bis 24 Uhr zu einem Open House ein. Geplant sind 170 Veranstaltungen: Führungen (auch in die Restaurierwerkstätten und die Depots), Vorträge, Kinderatelier, DJ-Line und so weiter. Haag selbst stellt sich um 11 und um 16 Uhr im Gespräch mit Standard-Kulturchefin Andrea Schurian im Bassano-Saal dem Publikum.

Ihr Motto (nach Igor Strawinsky) nicht nur für diesen Tag: „Lasst uns zu den alten Meistern zurückkehren, und es wird ein Fortschritt sein." Haag will sich der Stärken des Hauses besinnen. Sprich: Sie sieht die Hauptaufgabe des KHM nicht, wie sie bei ihrer Antrittspressekonferenz am Freitag im Goldenen Saal der Kunstkammer betonte, im Organisieren von „Blockbuster"-Ausstellungen, sondern im Präsentieren der vorhandenen Schätze.

Ihr vordringlichstes Ziel ist es daher, die seit Jahren geschlossene Kunstkammer bis 2011 wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Allerdings sind hierfür 17 Millionen Euro notwendig - eine Freigabe der Sondermittel erfolgte noch nicht. Um etwas Druck aufzubauen, gibt Haag nun gleich von der Eingangshalle aus einen Blick in den ersten ramponierten Saal und ein paar Zimelien (unter schützender) Klarsichtfolien frei.

Weil sich das KHM „nicht als Ausstellungshalle" definiere, werde es pro Jahr nur mehr eine große Wechselausstellung geben; Heuer gilt sie dem Burgunderherzog Karl dem Kühnen (ab 15. September). Die eigenen Bestände sollen in kleinen Themenschauen vorgestellt werden (z.B. Interieurmalerei von 31. März bis 12. Juli und Masken ab 24. Juni im Völkerkundemuseum). Noch vom Vorgänger fixiert wurden eher sonderbare Ausstellungen wie Nicotiana von Japan Tobacco International und Austria Tabak. (trenk / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17./18.1.2009)