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Ramon Calderon verkündete als Real Madrid-Präsident seinen Rücktritt.

AP Photo/Paul White

Madrid - Der Präsident von Real Madrid, Ramon Calderon, ist zurückgetreten.  Er zog damit die Konsequenzen aus dem Skandal um einen Wahlbetrug bei der Verabschiedung des Vereinsbudgets im Dezember 2008.

"Gegen die Empfehlungen des Vorstands habe ich mich dazu entschlossen, zurückzutreten", sagte Calderon, der das Amt seit 2006 bekleidete, auf einer Pressekonferenz. "Ich habe Fehler begangen, aber nichts Unrechtmäßiges getan. Ich gehe mit erhobenem Haupt." Als Interimspräsident wird Vicente Boluda fungieren.

Nach der laufenden Saison soll ein neuer Vereinspräsident gewählt werden. Die Sportzeitung "Marca" hatte aufgedeckt, dass an der Abstimmung zur Verabschiedung des Etats mehrere falsche Delegierte teilgenommen hatten, die nicht stimmberechtigt waren.

Amtszeit von Skandalen überschattet

Calderon räumte die Manipulation ein, erklärte aber, damit nichts zu tun gehabt zu haben. Seine Amtszeit war schon vorher von mehreren Skandalen überschattet gewesen. Der Clubchef, dessen Mandat bis 2010 gelaufen wäre und der noch am Donnerstag seinen Rückzug ausgeschlossen hatte, musste sich finanzielle Unregelmäßigkeiten und Freunderlwirtschaft vorwerfen lassen. Der 57-Jährige wollte in einer Pressekonferenz am Freitag um 18.00 Uhr zu den Anschuldigungen Stellung nehmen.

Unter Calderon wurde Real in den vergangenen beiden Jahren jeweils spanischer Meister. Die Erfolgstrainer Fabio Capello und Bernd Schuster wurden jedoch trotz ihrer Titelgewinne später entlassen. (APA/dpa/Reuters)