Tel Aviv/Jerusalem - Die israelische Armee hat eine erste Bilanz ihrer dreiwöchigen Militäroffensive im palästinensischen Gazastreifen gezogen. Danach haben Kampfflugzeuge mehr als 2.000 Ziele angegriffen. 60 bis 70 Prozent aller Schmuggeltunnels unter der Grenze von Ägypten zum Gazastreifen seien zerstört worden, sagte ein Armeesprecher am Freitag in Tel Aviv. Im Gegenzug hätten militante Palästinenser seit dem 27. Dezember mehr als 700 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert.

Mindestens 1133 Menschen getötet

Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza sind bei den israelischen Militäroperationen bisher mindestens 1133 Menschen getötet und weitere 5200 verletzt worden. Auf israelischer Seite starben 13 Menschen, darunter drei Zivilisten, an den Folgen von Raketenangriffen sowie der Kämpfe im Gazastreifen. Die palästinensische Statistikbehörde geht inzwischen von Schäden im Umfang von bis zu 1,5 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Euro) aus. Demnach sind rund 15 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen zerstört oder beschädigt worden.

Die israelische Armee hat in der Nacht auf Freitag nach Angaben eines Sprechers rund 40 Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Die Luftwaffe habe sechs bewaffnete Gruppen bombardiert sowie eine Moschee im Norden des Gazastreifens, in der Waffen gelagert worden seien, vier Unterführungen und zwei Stellungen von Hamas-Kämpfern, fügte der Militärsprecher hinzu. Palästinensische Rettungskräfte bargen 23 Todesopfer aus den Trümmern in Gaza, die meisten im Stadtteil Tal al-Hawa im Südwesten der Stadt. Von dort zogen sich die israelischen Panzer am Freitagmorgen nach einem mehr als 24-stündigen Einsatz zurück. (APA/dpa/AFP)