Washington/New York - Die US-Regierung greift der Bank of America erneut unter die Arme. Die Bank werde eine weitere Finanzspritze über 20 Milliarden Dollar (15,3 Mrd. Euro) erhalten, teilte das Finanzministerium am Freitag mit. Außerdem solle die Bank Garantien über Wertpapierverluste über 118 Milliarden Dollar erhalten, um die Übernahme von Merrill Lynch besser zu verkraften. Die Mittel stammten aus der ersten Tranche des Finanzrettungspaket TARP, erklärte ein Regierungsvertreter.

Die Bank of America zog ihre eigentlich für Dienstag geplante Bilanzpräsentation auf Freitag vor. Der Bank macht die zu Neujahr vollzogene 24 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Merrill Lynch zu schaffen, die wegen der Finanzkrise eingefädelt wurde. Grund sei, dass Merrill Lynch im vierten Quartal erneut erhebliche Verluste verbucht habe, hieß es aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen am Mittwoch.

Zuvor waren schon 25 Mrd. Dollar geflossen

Die heutige Milliardenspritze aus dem Rettungsfonds der US-Regierung ist nicht das erste staatliche Geld, das die Bank of America erhält: Das Institut hatte zuvor bereits 25 Milliarden Dollar aus dem 700 Milliarden Dollar umfassenden Rettungsfonds erhalten, dessen zweite Hälfte am Donnerstag vom Kongress freigegeben wurde und damit dem am Dienstag sein Amt antretenden neuen US-Präsidenten Barack Obama zur Verfügung stehen wird.

Die Bank of America erhält damit eine ähnliche Staatshilfe wie ihre Konkurrentin Citigroup. Sie kann mit der Unterstützung die Kosten ihres Erwerbs der Investmentbank Merrill Lynch absorbieren. Der größte Teil der 118 Milliarden problematischer Anlagen liegen bei Merrill Lynch. (APA/Reuters/AP)