Das EU-Parlament will nach dem Prinzip "ein Pass für eine Person" auch für Kinder ab zwölf Jahren Fingerprints für das Reisedokument haben. Der SPÖ-Europaabgeordnete Jörg Leichtfried erklärte, das Parlament sei gegen den Vorschlag der Kommission, bereits für Kinder ab sechs Jahren biometrische Daten zu nehmen. Generell sei das Prinzip von einem Pass für eine Person auch im Kampf gegen den Kinderhandel wichtig.

"Mehrgewinns an Sicherheit"

Die Abstimmung in erster Lesung findet am morgigen Mittwoch statt. Mit dem Rat sollte es keine Probleme geben, sodass bis Sommer die Regelung stehen könnte, meinte Leichtfried am Dienstag in Strassburg. Die Kosten für einen sogenannten Kinderpass würden 24 Euro betragen, was angesichts des "Mehrgewinns an Sicherheit" gerechtfertigt sei.

In Österreich gibt es ja derzeit die Regelung, dass Kinder im Pass ihrer Eltern eingetragen werden können. Dies wäre künftig dann nicht mehr möglich. Fingerprints bereits ab sechs Jahren findet Leichtfried für sinnlos. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen würden sich die Fingerabdrücke bis zum Alter von zehn oder zwölf Jahren ändern.

Die EU-Innenminister hatten sich bereits im Dezember 2004 darauf verständigt, dass Reisepässe in der EU bis spätestens Juni 2009 neben einem digitalen Foto auch zwei Fingerabdrücke enthalten sollen. (APA)