Die Kestnergesellschaft in Hannover wagt sich nach eigenen Angaben an die weltweit erste Ausstellung über YouTube als ästhetisches Phänomen. "Wir haben nicht den Anspruch, YouTube auszustellen", betonte Kurator Frank-Thorsten Moll. Vielmehr gehe es darum, in einer Laborsituation über das Internet nachzudenken.

So sollen die Besucher beispielsweise selbst virtuelle Führungen durch die Videoplattform zusammenstellen. Einen Kontrast zu den modernen Wissenswelten bilden 42 teils spektakuläre Exponate aus der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, darunter Leibniz' Rechenmaschine. Die Schau ist ab morgen (Freitag) bis zum 15. Februar zu sehen.

Die Online-Videoplattform YouTube gehört vier Jahre nach ihrer Gründung zu einer der weltweit populärsten Internetseiten. Auf ihr können die Nutzer kostenlos Videos ansehen und selbst ins Netz stellen. Anfang 2005 gründeten drei ehemalige Mitarbeiter der eBay-Tochter PayPal die Plattform. Google kaufte YouTube im Oktober 2006 für 1,65 Milliarden Dollar. Für den Suchmaschinenbetreiber war die spektakuläre Übernahme der Firma, die bis dahin noch nie einen Dollar Umsatz generiert hatte, die bis dahin teuerste Akquisition in der Firmengeschichte.

Neben selbst produzierten Videos waren auf der Plattform immer wieder urheberrechtlich geschützte Filmausschnitte zu sehen. Vor allem Medienunternehmen sind in der Vergangenheit deshalb wiederholt gegen die Plattform vorgegangen. Inzwischen gibt es aber bereits Lizenzvereinbarungen mit großen Firmen. YouTube baute Filter ein, die Raubkopien eindeutig identifizieren sollen. (APA)