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Foto: Reuters/Sprich

Wengen - Der Schwede Markus Larsson ist am Mittwoch im ersten Training für den Abfahrts-Klassiker in Wengen ausgerechnet im entschärften Ziel-S zu Sturz gekommen. "Vermutlich kreuzte er die Skier und flog dann mit dem Kopf voran in den Sicherheitszaun", erklärte der schwedische Trainer Krug die Ereignisse. Der 29-Jährige verlor das Bewusstsein und wurde mit dem Helikopter nach Interlaken transportiert. Nach dem Röntgen kam die nicht ganz so schlimme  Diagnose: Larsson hat sich eine Gehirnerschütterung, einen Nasenbruch, einige Rissquetschwunden im Gesicht und einige Prellungen zugezogen. Der Slalom-Spezialist muss nach ersten Angaben mindestens drei Tage im Spital bleiben.

Mit der Strecke am besten zurecht kam Didier Cuche, der am Mittwoch Bestzeit markierte. Der Schweizer Lokalmatador, der auf dem Lauberhorn noch nie gewonnen hat, verwies auf der längsten Abfahrt des Weltcups mit einer Zeit von 2:32,19 Minuten den Slowenen Andrej Jerman (+0,22 Sekunden), seinen Schweizer Kollegen Didier Defago (0,23) und den Steirer Klaus Kröll (0,72) auf die Plätze zwei bis vier.

Die Reaktionen auf den aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen umgestalteten Schlussteil waren größtenteils positiv. Lediglich Hermann Maier, der beim ersten Abtasten nach einer Schrecksekunde 4,01 Sekunden verlor und 32. wurde, merkte an: "Ich finde, man hätte die Passage nicht verändern sollen, denn es liegt in der Eigenverantwortung jedes Läufers, ob er bremst oder nicht."

Am Donnerstag um 12.30 Uhr steht das zweite und letzte Training auf dem Programm, am Freitag beginnen die 79. Lauberhorn-Rennen mit der Super-Kombination. Am Samstag folgt die Abfahrt, am Sonntag der Slalom.

Cuche "nahe an der Ideallinie dran"

"Ich war nahe an der Ideallinie dran und habe mir viel Vertrauen fürs Rennen geholt", meinte der Trainingsschnellste Cuche, der sich jedoch bezüglich seines Premierensieges in Wengen nicht unter Zugzwang bringen lässt. "Ich muss nicht gewinnen, aber es wäre natürlich super."

Bester Österreicher war Kröll, der Zweite im Abfahrts-Weltcup. "Das war ein Trainingslauf, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich habe mir die Kraft gut eingeteilt und noch einige Reserven", so Kröll, der schätzt, dass er beim Rennen auf der 4,48 km langen Strecke im Ziel einen Maximalpuls von bis zu 210 erreicht.

Abfahrts-Weltcup-Leader Michael Walchhofer war im oberen Teil gut unterwegs, musste jedoch bei der Linkskurve vor dem Hundsschopf quer stellen, verlor insgesamt 1,45 Sekunden und wurde direkt hinter dem zweitbesten ÖSV-Läufer Georg Streitberger, der allerdings einen Torfehler beging, und vor Titelverteidiger Bode Miller (USA) Siebenter. "Hoffentlich hat mir dieser Fehler mindestens eine Sekunde gekostet, dann ist alles in Ordnung", meinte Walchhofer.

Walchhofer sieht "vernünftige Geschichte"

Der Weltmeister 2003 reagierte auf die Verbreiterung vom Ziel-S und das Abtragen des Zielsprungs wie die meisten anderen Läufer positiv. "Technisch bedeutet das für die Abfahrt keine große Änderung. Und punkto Sicherheit ist das eine vernünftige Geschichte", glaubt Walchhofer angesichts der Passage, in der 1991 sein Landsmann Gernot Reinstadler ums Leben gekommen ist. "Nur wer auf über die Ziellinie stürzende Läufer steht, wird etwas vermissen."

Maier erlebte eine Schrecksekunde, der Salzburger rutschte nämlich im Bereich Minschkante auf einer Eisplatte weg, konnte aber gerade noch korrigieren. Vor allem für Maiers permanente Rückenbeschwerden war dieser Zwischenfall keinesfalls förderlich. "Dementsprechend zurückhaltend bin ich gefahren, für mich war es nur ein erstes Kennenlernen", berichtete der 36-Jährige. (APA/red)

Ergebnis, 1. Training:

1. Didier Cuche SUI            2:32,19 
2. Andrej Jerman SLO 2:32,41
3. Didier Defago SUI 2:32,42
4. Klaus Kröll AUT 2:32,91
5. Manuel Osborne-Paradis CAN 2:33,33
6. Georg Streitberger AUT 2:33,51
7. Michael Walchhofer AUT 2:33,64

8. Bode Miller USA 2:33,65
9. Ambrosi Hoffmann SUI 2:33,67
10. Peter Fill ITA 2:33,70
11. Christoph Gruber AUT 2:33,92
12. Marco Sullivan USA 2:33,94
13. Christof Innerhofer ITA 2:33,99
14. Aksel Lund Svindal NOR 2:34,01
15. Werner Heel ITA 2:34,24
16. John Kucera CAN 2:34,34
17. Ivica Kostelic CRO 2:34,69
18. Pierre-Emmanuel Dalcin FRA 2:34,75
19. Marco Büchel LIE 2:34,76
20. Yannick Bertrand FRA 2:34,85
21. Daniel Albrecht SUI 2:34,99
22. Carlo Janka SUI 2:35,13
23. Erik Guay CAN 2:35,18
26. Romed Baumann AUT 2:35,60
32. Hermann Maier AUT 2:36,20
42. Benjamin Raich AUT 2:37,09
46. Christoph Alster AUT 2:37,50
48. Joachim Puchner AUT 2:37,91
49. Peter Struger AUT 2:38,01
50. Thomas Graggaber AUT 2:38,15

61. Jean-Baptiste Grange FRA 2:39,03