Graz - Mit einer knappen Million Euro wird die Elementarteilchenforschung und Ausbildung von entsprechendem wissenschaftlichem Nachwuchs an der Universität Graz gefördert. Die Finanzierung des Doktoratskollegs "Hadronen im Vakuum, in Sternen und Kernen" wird vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) auf weitere drei Jahre verlängert, teilte die Uni Graz mit. Das Kolleg wurde Anfang 2006 eingerichtet und kooperiert eng mit gleichnamigen Kollegs in Basel und Tübingen.

Die Teilnehmer des Doktoratskollegs forschen unter fachkundiger Anleitung zu fundamentalen Fragen der Quantenchromodynamik und der Hadronphysik. "Wir befassen uns mit der Theorie der Quarks, der elementaren Bestandteile unseres Universums", erklärt Kolleg-Sprecher Christof Gattringer. Aus diesen Elementarteilchen sind wiederum die Hadronen aufgebaut, zu denen unter anderem Atomkern-Bausteine wie Protonen und Neutronen zählen. Hadronen sind starken Wechselwirkungen unterworfen. Ziel der Physiker ist es, diese starken Kräfte näher zu erforschen. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf Berechnungen und Simulationen mit Hilfe von Hochleistungsrechnern.

Teilnahme und Finanzielles

16 Dissertanten wurden seit dem Jahr 2006 ins Doktoratskolleg aufgenommen. Für die neuen Stellen kann man sich bereits bewerben. Gut ein Drittel der Doktoranden wird direkt vom FWF bezahlt, der Rest ist über andere Drittmittelprojekte angestellt, wobei eine Stelle das Land Steiermark finanziert. Aktuell kommt rund die Hälfte der Teilnehmer aus Österreich, die übrigen vorwiegend aus Europa, aber auch ein Koreaner und ein Kubaner sind unter den Jungforschern, erzählt Gattringer.

Darüber hinaus erhalten alle Teilnehmer vom FWF bis zu 5.000 Euro pro Jahr für zusätzliche Ausbildungsmaßnahmen und Konferenzbesuche zur Präsentation ihrer Ergebnisse. Im Rahmen der Ausbildung müssen die Studierenden einen sechsmonatigen Auslandsaufenthalt absolvieren. Dafür können sie aus einer Reihe internationaler Partnerinstitutionen wählen - allen voran die gleichnamigen Graduiertenkollegs in Basel und Tübingen - mit denen eine Kooperation in Form von Studien- und Lehrenden-Austausch besteht.

In Zukunft wird verstärkt auch mit der TU Graz zusammengearbeitet werden. Die Basis dafür bildet NAWI Graz, die strategische Kooperation der Karl-Franzens-Universität mit der TU Graz im Bereich der Naturwissenschaften. (APA)