New York - Die US-Banken Citigroup und Morgan Stanley prüfen offenbar die Verschmelzung ihrer Wertpapierhandel-Sparten. Morgan Stanley soll zunächst zwei bis drei Mrd. Dollar für eine Kontrollmehrheit von 51 Prozent an Citigroups Brokersparte Smith Barney zahlen, heißt es. In den nächsten fünf Jahren könne Morgan Stanley dann die restlichen Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen von der Citigroup übernehmen.

Ein gemeinsames Brokerhaus könnte mehr als 23.000 Finanzberater beschäftigen und damit eines der weltweit größten Wertpapier-Provisionsgeschäfte sein. Die stark angeschlagene Citigroup würde mit der Transaktion ihre Kapitaldecke stärken, Morgan Stanley seine Einnahmequellen diversifizieren. Zudem könnten beide Geldhäuser Kosten sparen. Wegen der möglichen Vorteile dränge auch die US-Notenbank Fed auf den Deal, berichtete der TV-Sender CNBC.

Citigroup und Morgan Stanley haben in der Finanzkrise hohe Verluste verbucht und Milliarden aus dem Rettungsfonds der US-Regierung bekommen. Allein die Citigroup hat sich Ende 2008 eine Finanzspritze von umgerechnet 33 Mrd. Euro vom Staat besorgt.

Kurz vor Bekanntwerden der Gespräche mit Morgan Stanley hatte Citigroups Top-Berater Robert Rubin seinen Rücktritt angekündigt. Der Ex-US-Finanzminister wurde für die Ergebnisse seiner Arbeit zuletzt heftig kritisiert. (APA)