Bild nicht mehr verfügbar.

Sebastien Buemi kann konzentriert dreinschauen.

Foto: Thorne/Getty

Wien - Die Schweiz hat nach 14 Jahren (Jean-Denis Deletraz) wieder einen Formel-1-Piloten. Sebastien Buemi wurde am Freitag von der Scuderia Toro Rosso wie erwartet als Fahrer für die kommende Saison bestätigt. Der 20-Jährige wird sein Debüt in der Königsklasse am 29. März beim Auftakt in Melbourne geben. Buemi kommt aus dem Juniorprogramm von Red Bull und ersetzt bei Toro Rosso den zum Schwesternteam Red Bull Racing abgewanderten Deutschen Sebastian Vettel.

Buemi war in der vergangenen Saison in der Nachwuchsserie GP2 engagiert und hatte als Ersatzfahrer für Red Bull Racing auch bereits Formel-1-Luft geschnuppert. "Sebastien ist bereits seit längerem Teil der Red-Bull-Familie. Unsere Ingenieure waren von seinem Speed und seiner Fähigkeit, zu lernen und sich weiterzuentwickeln, begeistert", erklärte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. Den zweiten Piloten hat das österreichisch-italienische Team noch nicht bestätigt - es dürfte aber wie im Vorjahr der Franzose Sebastien Bourdais sein.

Toro Rosso steht seit November wieder zur Gänze im Besitz von Red Bull, als Gerhard Berger seinen Hälfteanteil an den Getränkekonzern zurückverkauft hatte. Berger hatte als Nachfolger für Vettel, der im September in Monza seinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert hatte, stets auch den Weltmeister-Neffen Bruno Senna in Betracht gezogen, Red Bull aber den eigenen Nachwuchsfahrer Buemi favorisiert. Senna dürfte nun 2009 für den Nachfolger von Honda fahren, sollte das Team bis Saisonstart einen Käufer finden.

"Buemis Verpflichtung erfüllt die Ziele des Red Bull Junior-Programmes", erklärte Teamchef Tost. Ziel des Konzerns ist es, seinen jungen Fahrern bei Toro Rosso eine Chance zu geben. Die will Buemi nützen und die Nachfolge großer Schweizer Formel-1-Piloten wie Clay Regazzoni oder Marc Surer antreten. "Formel-1-Fahrer zu sein, war mein Ziel seit ich Rennen fahre. Ich werde alles tun, um Red Bull zu zeigen, dass das große Vertrauen in mich gerechtfertigt ist", erklärte der 20-Jährige aus Aigle im Waadtland.

Die GP2-Saison hatte Buemi nach zwei Rennsiegen auf dem sechsten Gesamtrang beendet. Sein Formel-1-Cockpit hatte er sich endgültig bei Testfahrten im Dezember gesichert, als er sowohl Bourdais als auch Takuma Sato hinter sich gelassen hatte. Der Japaner hatte sich Toro Rosso ebenfalls angeboten. Seine ersten Kilometer als Stammfahrer wird Buemi in zwei Wochen in Portugal absolvieren. Dann testet das mit Ferrari-Motoren ausgerüstete Team wie zahlreiche Konkurrenten auf der neuen Strecke in Portimao. (APA)