Madrid - Die "sibirische" Kälte in Spanien hat ein erstes Menschenleben gekostet. In Barcelona entdeckte die Polizei am Freitag in der Nähe eines Bahnhofs die Leiche eines Obdachlosen, wie die Behörden mitteilten. Der Mann habe im Freien übernachtet und sei vermutlich erfroren. Spanien versank inzwischen vielerorts in einem Schneechaos. Heftige Schneefälle haben am Freitag in Madrid zu einem Verkehrschaos geführt. Auf den Zufahrtsstraßen in die spanische Hauptstadt bildeten sich nach Rundfunkberichten kilometerlange Staus. Auch im Zentrum der Dreimillionen-Metropole blieben Busse und Autos wegen des Unwetters stecken. Der Zivilschutz gab für fast ganz Spanien angesichts der "sibirischen Kälte" Unwetterwarnungen heraus. Die Behörden riefen dazu auf, den Wagen nur im Notfall zu benutzen.

Landesweit waren zahlreiche Straßen gesperrt oder nur mit Ketten befahrbar. Allein in der Region Kastilien-Leon mussten mehr als 10.000 Schüler zu Hause bleiben, weil ihre Schulen geschlossen waren. Zahlreiche Straßen im ganzen Land waren gesperrt oder nur mit Ketten befahrbar. Die Stadt Guadalajara (80.000 Einwohner) nordöstlich von Madrid sei durch den Schnee praktisch blockiert worden, berichtete der Rundfunk. Die Pilgerstadt Santiago de Compostela im Nordwesten des Landes erlebte die stärksten Schneefälle seiner jüngeren Geschichte.

Die Kanarischen Inseln, wo viele Urlauber Frühlingswärme suchen, litten inzwischen mit Werten um sieben Grad unter dem kältesten Winter seit 35 Jahren, wie der örtliche Wetterdienst mitteilte. Auf Mallorca wurde bei Temperaturen von bis zu minus zwei Grad ein Rekord beim Gasverbrauch registriert. (APA/dpa)