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Fatima Ferreira ist Leiterin des Christian Doppler Labors für Allergiediagnose und Therapie an der Uni Salzburg und die "Wissenschaftlerin des Jahres 2008".

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Wien - Die Leiterin des Christian Doppler Labors für Allergiediagnose und Therapie an der Universität Salzburg und Mitentwicklerin des weltweit ersten künstlich hergestellten Allergens (jenes der Birke) Fatima Ferreira ist zur "Wissenschafterin des Jahres 2008" gekürt worden.

"Ihr Lebenslauf ist berührend und beeindruckend. Als international anerkannte Spitzenforscherin auf dem Gebiet der Allergieforschung leitet sie das Forschungslabor mit hoher Kompetenz und viel Herz", so Wissenschaftsminister Johannes Hahn am Donnerstag. Vor allem sei die Wahl ein eindrucksvoller Beweis für die "wachsende Bedeutung von Frauen in der Spitzenforschung", so Hahn.

Einsatz für Frauen mit Kindern in der Forschung

Fatima Ferreira, eine gebürtige Brasilianerin, zählt zu den hervorragenden AllergieforscherInnen Österreichs. Im Zentrum ihrer Forschungstätigkeit steht die Pollenallergie, der die ambitionierte Wissenschafterin mit den Mitteln der Gentechnik beizukommen versucht. Ferreira, auch UNI-Rätin der Universität für Bodenkultur, verfügt zudem über ausgezeichnete Führungsqualitäten und setzt sich in ihrem Umfeld ganz besonders auch für die Förderung von Frauen in der Forschung mit Kindern ein. NachwuchsforscherInnen-Förderung, wiederum insbesonders von Frauen, ist ein weiteres großes Anliegen der Wissenschafterin. Es sei ihre Verantwortung, sich als "Role Model" zu zeigen.

Auch die Vermittlung ihrer Forschungstätigkeit ist Ferreira wichtig. So hat sie mit KollegInnen von der Uni Salzburg das "Fliegende Immunologische Klassenzimmer" gegründet, um SchülerInnen Wissenschaft näher zu bringen.

Reaktion: "Heimat gefunden"

Die Auszeichnung sieht Ferreira als Bestätigung dafür, "dass ich hier am richtigen Platz bin und das Richtige mache". In Österreich fühle sie sich sehr wohl, als Forschungsstandort halte das Land mit anderen Staaten mit, so die Preisträgerin bei der Verleihung am Donnerstag. Die Grundlagenforschung habe sie in Brasilien, wo sie studierte, gefangen genommen. Gleichzeitig habe sie aber gewusst, dass sie für eine wissenschaftliche Karriere Brasilien verlassen müsse. In Österreich habe sie eine Heimat gefunden, hier liege auch der Start ihrer Laufbahn als Allergieforscherin. Als ersten und wichtigen Schritt für eine erfolgreiche Integration nannte die Preisträgerin den Aufbau von Netzwerken. Forschung könne nicht alleine betrieben werden.

WissenschafterInnen des Jahres

Die Wahl wird seit dem Jahr 1994 alljährlich vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist/innen initiiert und durchgeführt. Mit der Auszeichnung soll vor allem das Bemühen von ForscherInnen gewürdigt werden, ihre Arbeit und ihr Fach einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen und damit das Image der österreichischen Forschung zu heben.

Die Auszeichnung haben bisher u.a. der im vergangenen Jahr verstorbene Literaturwissenschafter Wendelin Schmidt-Dengler (2007), der Philosoph Konrad Paul Liessmann (2006), die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (2005), der Mathematiker Rudolf Taschner (2004), der Immunologe Josef Penninger (2003) und die Mikrobiologin Renee Schroeder (2002) erhalten. (APA/red)