Die umstrittene Fernsehreform in Frankreich - inklusive eines Werbeverbots - soll nun doch zum Teil von den Konsumenten finanziert werden. Künftig soll die TV-Gebühr an die Inflationsrate angepasst und auf den nächsten Euro-Betrag aufgerundet werden. Zudem sollen auch für Computer und Mobiltelefone, die zum Fernsehen geeignet sind, künftig einmal pro Haushalt Fernsehgebühren anfallen.

Dies sind Vorschläge einer Kommission des Senats, die ab Mittwoch in der zweiten Kammer des Parlaments beraten werden. Die beiden Maßnahmen sollen etwa 40 Millionen Euro einbringen, berichtet die Zeitung "Le Figaro" (Mittwoch-Ausgabe). Der Gesetzentwurf sieht die schrittweise Abschaffung der Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bis 2011 vor.

Keine Werbung mehr im Staatsfernsehen

Obwohl das Gesetz noch nicht verabschiedet ist, gibt es bereits seit dieser Woche ab 20.00 Uhr keine Werbung mehr im Staatsfernsehen. Der Verwaltungsrat des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hatte die Abschaffung der Werbung auf Anraten der Regierung selbst angeordnet, als sich abzeichnete, dass das entsprechende Gesetz bei der Opposition auf erbitterten Widerstand stieß.

Der Staat hat sich verpflichtet, den öffentlich-rechtlichen Sendern 450 Millionen Euro zu erstatten, die ihnen durch den Wegfall der Werbung entgehen. Zunächst hieß es, der Ausfall solle durch neue Steuern für Privatsender und Internetanbieter finanziert werden, ohne dass der Verbraucher zur Kasse gebeten wird. (APA/dpa)