Salzburg - Ein spektakulärer Verkehrsunfall in der Stadt Salzburg in der Nacht auf 28. Dezember hat sich  als wilde Verfolgungsjagd vermutlich wegen eines Racheaktes nach einem Lokalbesuch herausgestellt:

Ein 21-Jähriger soll mit einem VW-Bus einen BMW absichtlich gerammt haben, dann soll er in der Flughafenunterführung mehrmals auf den Wagen aufgefahren sein und soll den Fahrer von der Fahrbahn abgedrängt haben. Der verfolgte BMW prallte schließlich  gegen eine Betonwand. Auch der VW-Bus überschlug sich. Mindestens neun Personen wurden verletzt. Der 21-Jährige hatte 0,88 Promille im Blut. Er wurde wie sein Beifahrer schwer verletzt.

Streit um eine Frau

"Grund der Auseinandersetzung dürfte "ein Gerangel um eine Frau auf der Tanzfläche" in einer Disco gewesen sein. Den Streit versuchte das Sicherheitspersonal zu bereinigen, indem der VW-Bus-Lenker und seine beiden Brüder aus dem Lokal verwiesen wurden", schilderte Huber. Doch der Streit war nicht vorbei: Zuerst wurde der BMW des 20-jährigen Kontrahenten mit Fußtritten beschädigt, dann wurden der 20-Jährige, sein Beifahrer sowie zwei junge Mitfahrerinnen mit dem Umbringen bedroht. Die vier Leute versuchten im BMW zu flüchten, wurden aber vom VW Multivan, in dem mindestens vier Insassen saßen, verfolgt.

Aus Angst bei Rotlicht über eine Kreuzung

"Die Verfolgungsjagd erinnert an einen Action-Film", erklärte Huber. Der Pkw wurde von hinten gerammt und durch die Wucht des Aufpralls in den Kreisverkehrs geschleudert. Der Hauptverdächtige versperrte dann den Weg, deshalb fuhr der BMW-Fahrer rückwärts. Dann wurde der BMW aber wieder gerammt. Obwohl der BMW am Heck schon schwer beschädigt und ein Reifen geplatzt war, konnte der Lenker die Flucht stadteinwärts fortsetzen. Aus Angst, er könnte nochmals gerammt werden, fuhr der 20-Jährige bei Rotlicht über eine Kreuzung, ebenso der Verfolger.

Fußgänger verletzt

In der Flughafenunterführung wollte der Angestellte den Wagen des Salzburgers durch mehrmaliges Auffahren zum Schleudern bringen und damit einen Unfall verursachen. Nach der Ausfahrt kam es schließlich tatsächlich zum Crash: Der 21-Jährige drängte den BMW seitlich von der Fahrbahn ab, dadurch verloren beide Lenker die Kontrolle über ihre Fahrzeuge. Ein Fußgänger konnte noch rechtzeitig von einem Freund zur Seite gestoßen werden, wurde aber von einem Wagen gestreift und leicht verletzt.

Einige der Angreifer flüchteten dann. Andere griffen sogar am Unfallsort weiter die Insassen des BMWs an. Der Verkehrspolizist, der den Unfall aufgenommen hat,  zweifelte an der Unfallversion und schaltete die Kripo ein.  Bei den beiden neuwertigen Fahrzeugen entstand Totalschaden.

Der 21-jährige VW-Bus-Fahrer wurde mittlerweile wegen absichtlich schwerer Körperverletzung, vorsätzlicher Gemeingefährdung und Sachbeschädigung festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Zusätzlich wurde ihm der Führerschein wegen Alkohol am Steuer abgenommen, erklärte der Leiter des Kriminalreferates im Stadtpolizeikommando, Andreas Huber.(APA)