Foto: APA/EPA/LAVANDEIRA JR

Spaniens Verteidigungsministerin Chacón (Mitte) neben Außenminister Miguel Angel Moratinos (Mitte rechts) und etlichen SoldatInnen.

Madrid - Die Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit haben Spaniens Armee einen unerwarteten Boom beschert. Der Frauenanteil ist mit etwa 13 Prozent der höchste in Europa und soll nach dem Willen von Verteidigungsministerin Carme Chacon weiter erhöht werden.

Mehr AnwärterInnen als Stellen

Nach einem Bericht der Zeitung "El Pais" vom Dienstag erhielten die Streitkräfte im Jahr 2008 rund 80.000 Bewerbungen, fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Erstmals seit der Abschaffung des Wehrdienstes vor sieben Jahren gebe es bei der Berufsarmee mehr AnwärterInnen als Stellen. Das Verhältnis liege inzwischen bei über 3 zu 1. In Spanien sind zurzeit etwa drei Millionen Menschen ohne Job, die Tendenz ist steigend.

Aufnahme erleichtert

Angesichts des SoldatInnenmangels waren seinerzeit die Voraussetzungen für eine Aufnahme erleichtert worden. So wurde etwa der geforderte Intelligenzquotient gesenkt. Seit 2002 sind zudem spanischsprachige EinwandererInnen vor allem aus Lateinamerika zugelassen. Diese dürfen allerdings höchstens neun Prozent der derzeit rund 82.000 Soldaten bei Heer, Luftwaffe und Marine ausmachen. (APA/dpa)