Max Weber (1864-1920), Nationalökonom und Mitbegründer der Soziologie, beschäftigte sich mit den spezifischen Eigenarten des Kapitalismus in der westlichen Gesellschaft. Zu einer seiner wichtigsten Arbeiten zählt "Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus".

Er stellt darin die These auf, dass der Charakter des Kapitalbesitzes und Unternehmertums vorwiegend protestantisch seien. Er leitet dies unter anderem von der Berufsauffassung im Protestantismus ab, in dem jeder Beruf als Dienst an Gott verstanden wird. Als eine seiner Quellen nennt er die Calvinisten, die sich im Beruf so aufgeopfert haben, um durch wirtschaftlichen Erfolg die eigene Erwählung durch Gott bestätigt zu erhalten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.1.2008)