Zagreb - Dass sich Mario Matt bei einem Sieg am Dienstag in Zagreb "SnowQueen" nennen darf, rührt daher, dass die Veranstalter 2005 mit Damen-Rennen starteten und die Herren erst 2008 ins Programm aufgenommen wurden, das Ganze aber seinen Namen unverändert beibehielt.  Matt wundert sich ein bisschen und schmunzelt, aber mit der WM-Krone wartet im Februar der ohnehin höchste Titel in diesem Winter, und bei 60.000 Euro Siegprämie in Zagreb soll man nicht zimperlich sein. Hier wie dort ist Matt Titelverteidiger, nicht weniger als sechs Slaloms stehen bis zu den Welttitelkämpfen in Val d'Isere noch auf dem Programm.

Im Jänner des Vorjahres gewann Matt in Adelboden und Schladming, in Kitzbühel wurde der Flirscher Dritter, das Zagreb-Rennen fand erst Mitte Februar statt. "Früher einmal habe ich auch zu Saisonbeginn Rennen gewonnen, aber es ist jetzt nun mal so, dass es im Jänner erst richtig los geht und da die meisten Slaloms sind", sagte der 29-Jährige. Die Regelmäßigkeit von Rennen sei wichtig, wenn man sich in guter Form befinde. "Damit man dann auch mal in einen Rhythmus reinkommt." Davon kann in diesem Winter noch nicht gesprochen werden, denn nach dem Auftakt in Levi gab es wegen der Absage des Bewerbs in Val d'Isere den bisher zweiten Slalom erst in Alta Badia vor Weihnachten.

In Levi kam Matt hinter dem Franzosen Jean-Baptiste Grange und dem US-Amerikaner Bode Miller auf den dritten Rang, in Alta Badia siegte der Kroate Ivica Kostelic vor Grange und dem Pitztaler Benjamin Raich. Raich schied in Levi aus, Matt in Alta Badia. Damit sind die Favoriten für das Nachtevent auf dem Bärenberg (15.15 Uhr/18.30 Uhr) bereits genannt. Matt braucht die Konkurrenz nicht zu scheuen, nach seinen Angaben fehlt ihm nichts auf die Form der Vorsaison. "Ich bin jetzt im Training immer sehr schnell gewesen. Man hat noch nicht viel gesehen, weil erst zwei Rennen waren. Ich hoffe, dass ich die Leistungen gleich bringen kann wie letztes Jahr im Jänner. Die WM habe ich auch noch nicht im Kopf, es sind jetzt so viele tolle Rennen und darauf konzentriere ich mich."

Bei der Hangbesichtigung am Montag fanden Matt und seine Kollegen eine eisige, aber griffige Piste vor, also gute Bedingungen. "Es ist ein lässiger Hang, da ist alles drinnen, ein Flachstück, ein kurzer Steilhang", beschrieb Matt. Es ist der Hausberg von Kostelic, der im Vorjahr hinter Matt und vor dem Salzburger Reinfried Herbst auf dem dritten Platz gelandet war. "Man kann nicht sagen, dass Kostelic der ist, den es hier zu schlagen gilt. Es sind einige in sehr guter Form, lassen wir uns überraschen. Es ist sein Hang, auf dem er immer trainiert hat, aber das sagt auch nicht alles", meinte Matt. Und über Grange sagte er: "Wenn ich meine Leistung bringe, brauche ich mich nicht verstecken. Auch letztes Jahr war ich einige Male schneller als er. Ich glaube nicht, dass ich mir da Kopfzerbrechen machen muss."

Matt und Herbst, der nach zwei Saisonausfällen im Weltcup dringend ein Resultat benötigt, haben als einzige Österreicher den Moskau-Sotschi-Trip mitgemacht, eine Entscheidung, die Matt nicht bereute: "Es war eine tolle Veranstaltung in Moskau mit vielen Zuschauer. Die Leute sind total skifanatisch. Ich glaube, dass es Zukunft hätte, dass man solche Rennen auch in anderen Großstädten veranstaltet." Von Sotschi hat er allerdings nicht viel gesehen. Wie weit die Russen mit den Olympia-Vorbereitungen- und Bauten sind, kann er deshalb nicht sagen: "Man hat nichts gesehen, weil es so stark geschneit hat", erklärte der zweifache Slalom-Weltmeister. (APA)