Zürich - Die durch Lehman-Papiere geschädigten Credit-Suisse-Anleger bereiten eine Art Sammelklage gegen die Großbank vor. Der Züricher Wirtschaftsanwalt Daniel Fischer bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der schweizer "SonntagsZeitung". Er rechnet damit, dass die Vorbereitungen mehrere Monate in Anspruch nehmen, setzt aber noch auf Gespräche mit der Credit Suisse.

"Wir hoffen, dass wir die Klage letztlich nicht einreichen müssen", sagte Fischer. Er vertritt die Opfer der Gruppe "Anleger-Selbsthilfe", bei der sich gemäß ihrer Homepage bereits über 300 Geschädigte gemeldet haben. Eine Sammelklage wie in den USA ist nach schweizer Recht nicht möglich. Fischer ist aber überzeugt, eine Möglichkeit gefunden zu haben, wie die Großbank kollektiv verklagt werden kann.

Nur ein Teil wurde entschädigt

Im September war bekanntgeworden, dass die Credit Suisse gewissen Kunden entgegenkommt, die mit strukturierten Produkten der Pleite gegangenen US-Investmentbank Lehman Brothers geschädigt wurden. Die Entschädigungen beschränken sich aber auf einen kleinen Teil der Kunden.

Auch in Deutschland wollen Tausende Lehman-Anleger ihr Geld zurück und haben sich teilweise in Interessengemeinschaften zusammengetan. Die Verbraucherzentrale Hamburg berichtete Mitte Dezember, in Deutschland gebe es rund 40.000 Geschädigte, die etwa 692 Mio. Euro Schaden zu beklagen hätten. (APA/AP)