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Ein prallvolles Jahr: Revolutionen, Diktatoren, Aufarbeitung der Vergangenheit, Engpässe an der Tankstelle. Das zentrale Ereignis des Jahres war die Ankunft von Ayatollah Khomeini in Teheran.

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Der Unfall im amerikanischen AKW Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) zerschlug die Hoffnung einer sauberen und unversiegbaren Energiequelle in Form der Atomkraft.

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Frau Thatcher (im Bild mit Ehemann Dennis) wird britische Premierminsterin. Erstmals zog eine Frau in 10 Downing Street ein.

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Kardinal Karol Wojtyla wird zum Papst gewählt.

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Es gibt Phasen, in denen täglich Weltgeschichte geschrieben wird, und jeder bekommt es mit. Der vergangene Herbst - mit dem Zusammenbruch des Finanzsystems und Barack Obamas Wahl zum US-Präsidenten war eine solche Zeit, genauso wie 1989 aufgrund des Zusammenbruchs des Kommunismus und des Falles der Berliner Mauer.

Manchmal kommt Geschichte jedoch auf leisen Sohlen daher. Dinge geschehen, die zwar im Augenblick als wichtig wahrgenommen werden, aber erst viel später als weltbewegend. Eine solche Zeitspanne liegt genau 30 Jahre zurück. Das Jahr 1979 wurde damals als ereignisreich, spannungsgeladen und turbulent empfunden. Niemand ahnte, dass die Welt gerade den entscheidenden Wendepunkt zwischen der Nachkriegszeit und dem Anbruch des 21. Jahrhunderts erlebte. Mit der Ausnahme Peter Sloterdijks, der in seinem Buch Zorn und Zeit schreibt, dass die Welt damals in den Postkommunismus eintrat, ist das Schicksalsjahr 1979 bis heute ein gut gehütetes Geheimnis geblieben.

Das hat seinen Grund. Anders als 1989, das von einer großen Entwicklung geprägt war, hatten die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse von 1979 keine gemeinsame Ursache und hingen kaum miteinander zusammen. Erst Jahre später vereinten sich die vielen damals entsprungenen Quellen zu einem Strom, der fast alles, was uns heute beschäftigt, umfasst. Der Untergang des Kommunismus, der Aufstieg Chinas, der Vormarsch des Neoliberalismus in den Industriestaaten und die Ausbreitung des radikalen Islam - all das lässt sich auf 1979 zurückführen. Es war das Geburtsjahr der Gegenwart.

Peking, 13. Dezember 1978

Das Jahr, das die Welt verändert, hatte ein dramatisches Vorspiel, nämlich die Konferenz der Kommunistischen Partei Chinas im Dezember 1978, bei der Deng Xiaoping Parteichef Hua Guofeng und andere innerparteiliche Rivalen besiegte und den wirtschaftlichen Reformkurs auf Jahrzehnte hinaus festschrieb. Die ersten Reformen hatten zwar bereits 1977 eingesetzt, aber es war erst die Rede Dengs am 13. Dezember 1978, die alle maoistischen Kritiker am neuen Kurs zum Verstummen und China auf den Weg zur kapitalistischen Weltmacht brachte, die bis heute das Wirtschaftsleben in der ganzen Welt prägt. Gleichzeitig machte Deng klar, dass die ökonomische Liberalisierung nicht von politischen Freiheiten begleitet werden würde. Im Laufe des Jahres 1979 wurde die von Deng selbst geförderte kleine Demokratiebewegung wieder niedergeschlagen, die Einparteiendiktatur gefestigt.

Für Deng war der Schlüssel seiner Reformpolitik die Partnerschaft mit den USA, die am 1. Jänner 1979 diplomatische Beziehungen mit China aufnahmen und die Beziehungen zu Taiwan zurückstuften. Am 28. Jänner landete Deng in Washington für eine neuntägige USA-Reise, bei der er sich als Gesicht des neuen Chinas präsentierte und mit Charme und viel PR-Talent die Widerstände gegen die von Jimmy Carter betriebene Annäherung an Peking zu überwinden half. Der Einmarsch der chinesischen Volksarmee in Vietnam am 17. Februar brachte Peking militärisch zwar wenig Glück, erwies sich aber dennoch als Ereignis von größerer historischer Bedeutung. Zwei kommunistische Staaten führten gegeneinander Krieg, die Vorstellung eines geschlossenen Blocks der kommunistischen Staaten war endgültig zerstört.

Phnom Penh, 9. Jänner 1979

Schon am 9. Jänner hatten die Truppen Vietnams das Regime des Steinzeitkommunisten Pol Pot in Kambodscha gestürzt. Erst danach wurde das ganze Ausmaß des Grauens bekannt, das die Roten Khmer in dem kleinen Land angerichtet hatten. Pol Pot war einer von drei besonders grausamen Diktatoren, die 1979 durch Invasion oder Revolution ihr Ende fanden. Die beiden anderen waren Idi Amin, den die Truppen Tansanias am 11.April aus Uganda vertrieben, und der korrupte Präsident Anastasio Somoza Debayle, den die sandinistischen Aufständischen am 17. Juli in Nicaragua besiegten.

Was alle drei Männer miteinander verband, war, dass sie bis zu ihrem Sturz trotz ihrer Grausamkeit in unterschiedlichen Kreisen eine gewisse Sympathie genossen: Pol Pot bei linksmarxistischen Intellektuellen, Idi Amin als selbstbewusster Vertreter des postkolonialen Afrika, und Somoza als Verbündeter der USA. Doch mit ihrem Sturz ging die Toleranz gegenüber Tyrannen in allen politischen Lagern zurück.

Diese Entwicklung half mit, das Thema Menschenrechte über Carters persönlichen Idealismus hinaus zu einem Leitmotiv der Weltpolitik zu machen.

Köln, 22. Jänner 1979

Deutschland befand sich Anfang 1979 noch im psychologischen Würgegriff des Terrors der Roten Armee Fraktion. Die Einstellung zu ihrer eigenen Geschichte und politischen Identität wurde durch ein anderes Ereignis viel mehr verändert. Die Ausstrahlung der amerikanischen Fernsehserie "Holocaust" auf den dritten Programmen des ARD, die am 22. Jänner begann, markierte das Ende der Verdrängungspolitik gegenüber den nationalsozialistischen Verbrechen und den Beginn einer aktiven Aufarbeitung.

So kitschig Hollywoods Darstellung von Ghettos und Vernichtungslagern auch war, rückte sie den Massenmord an den europäischen Juden ins nationale Bewusstsein und schuf jene persönliche Betroffenheit, die bis heute in Geistesleben und Kultur Mitteleuropas nachwirkt.

In Österreich, wo "Holocaust" vom 1. bis 4. März ausgestrahlt wurde, löste das TV-Ereignis eine heftige Diskussion aus, bei der sich neben der Kronen Zeitung vor allem Die Presse als verbales Kampfblatt gegen den "Holocaust-Masochismus" aufstellte.

In Deutschland wurden im gleichen Jahr auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Auseinandersetzung mit dem NS-Regime geändert. Der Bundestag hob ab 3.Juli die Verjährung von NS-Verbrechen auf, der Bundesgerichtshof machte am 18. September die "Auschwitz-Lüge" zu einem Straftatbestand.

Teheran, 1. Februar 1979

Das zentrale Ereignis des Jahres war die Ankunft von Ayatollah Khomeini in Teheran am 1. Februar mit einem Flieger aus Paris. Was als breite Volksbewegung gegen die verhasste Herrschaft des Schahs begann, verwandelte sich innerhalb weniger Monate zu einem islamistischen Regime, das die USA und den gesamten Westen herausforderte - vor allem durch die Besetzung der US-Botschaft und die Geiselnahme von 53 Amerikanern am 4. November, die bis zum Ende der Carter-Präsidentschaft am 20. Jänner 1981 dauerte.

Mit Khomeini trat ein neuer Feind des Westens auf die Bühne, der nichts mit Kommunismus zu tun hatte - das bipolare, vom Ost-West-Konflikt geprägte Weltsystem ging seinem Ende zu. Die Demütigung der Geiselnahme brachte nicht nur den US-Präsidenten Ronald Reagan an die Macht, sondern sie prägte jahrzehntelang die US-Außenpolitik, bis hin zur Reaktion der Bush-Regierung auf den 11. September 2001.

War die Radikalisierung der Revolution im Laufe von 1979 eine unvermeidbare Folge einer totalitären Ideologie, oder hätte ein Islamismus mit menschlichem Antlitz eine Chance gehabt? Diese Frage ist bis heute relevant, um die Motive der iranischen Führung zu verstehen. Denn wenn es in der islamischen Republik gemäßigte Kräfte gäbe, mit denen Europa, die USA und vielleicht sogar Israel eine Verständigung erzielen könnten, dann hätte das Auswirkungen auf den richtigen Umgang mit dem iranischen Atomprogramm.

Brüssel, 13. März 1979

So wie 2008 stand 1979 ganz im Zeichen unsicherer Finanzmärkte. Die Jahre nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems waren von massiven Wechselkursschwankungen auch in Europa geprägt. Nach mehreren gescheiterten Versuchen einer festen Bindung zwischen D-Mark, Franc und Lira trat am 13. März das Europäische Währungssystem in Kraft. Das EWS erfüllte die Erwartungen zunächst nicht, da die D-Mark - mit ihr der Schilling und der niederländische Gulden - weiter aufwerten mussten. Aber der politische Wille zu einem stabilen Währungsblock war nun unumkehrbar. Frankreich und andere EG-Staaten gaben ihre autonome Geldpolitik auf und unterwarfen sich der strikten Antiinflationspolitik der Deutschen Bundesbank. Dieser europäische monetäre Gleichklang mündete 1991 in den Vertrag von Maastricht und 20 Jahre nach der Schaffung des EWS in den Euro.

Harrisburg, 28. März 1979

Die Angst vor Energieknappheit war bereits seit der Ölkrise der Jahre 1973/1974 ein Leitthema für die Industriestaaten geworden. Aber noch klammerten sich viele an die Hoffnung einer sauberen und unversiegbaren Energiequelle in Form der Atomkraft.

Der Unfall im amerikanischen AKW Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) zerschlug diese Hoffnung. Schon sieben Jahre vor Tschernobyl leitete er in vielen Staaten der Welt die Abkehr von der Atomkraft ein. Bald darauf setzte der zweite Ölschock ein und trieb den Ölpreis auf Rekordstände, die, bereinigt um die Inflationsrate, erst im Frühjahr 2008 wieder erreicht wurden. Die Krise des Energiezeitalters legte in den folgenden Jahren zwar wieder mehrere Pausen ein, aber sie begleitet uns bis heute.

London, 3. Mai 1979

Der Ausgang der britischen Parlamentswahlen am 3. Mai 1979 erschien zunächst wie ein normaler Machtwechsel, wie er in der britischen Politik üblich war. Die konservative Opposition unter Margaret Thatcher besiegte die durch Wirtschaftskrise und Streikwellen zermürbte Labour-Partei. Erstmals zog eine Frau in 10 Downing Street ein.

Aber die Wahl erwies sich als Wendepunkt für Großbritannien und die Welt. 18 Jahre lang blieben die Tories an der Macht und veränderten von Grund auf die britische Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vor allem leitete Thatcher mit ihrem festen Glauben an Marktwirtschaft, Deregulierung und Privatisierung schon zwei Jahre vor Reagans Amtsantritt den Siegeszug des Neoliberalismus ein. Nach und nach übernahmen alle Regierungen in Europa in abgemilderter Form Thatcher'sche Prinzipien, nach 1989 schließlich fast alle Staaten der Welt - mit Folgen, die entscheidend zur heutigen Finanzkrise beitrugen.

Warschau, 2. Juni 1979

Die Wahl des polnischen Kardinals Karol Wojtyla zum Papst am 16. Oktober 1978 war ein historischer Moment für die katholische Kirche. Aber die Weltpolitik geriet erst in Bewegung, als der polnische Priester als Papst Johannes Paul II. am 2.Juni 1979 den Boden seiner Heimat wieder betrat. Die KP-Führung konnte die Wahl ihres Landsmannes nicht verhindern, seinen Besuch in Polen aber hätte sie untersagen können - und zehn Jahre früher wahrscheinlich auch getan. Nun legte die erste Polen-Reise des Papstes die Schwäche des kommunistischen Regimes offen und gab der Bevölkerung den Mut, die Machthaber herauszufordern.

Es war dieses neue Selbstbewusstsein, das die Danziger Streiks vom August 1980 in einen Volksaufstand verwandelte, der trotz seiner Niederschlagung durch das Militär den Keim für das Ende des Kommunismus legte.

Bagdad, 16. Juli 1979

Schon seit Mitte der Siebzigerjahre galt Vizepräsident Saddam Hussein als der starke Mann des Irak. Aber noch musste er die Macht mit Präsident Hassan al-Bakr und anderen Funktionären der Baath-Partei teilen. Am 16. Juli 1979 stürzte Saddam al-Bakr und machte sich selbst zum Präsidenten. 24 Jahre lang konnte er nun nach Gutdünken die Politik seines Landes bestimmen. Mit haarsträubender Brutalität und Bereitschaft zum politischen Risiko brachte er Rivalen um, attackierte den Iran, betrieb einen Vernichtungskrieg gegen die Kurden und besetzte im August 1990 Kuwait. Aus dem ehemaligen Nahost-Vorzeigestaat machte er so ein humanitäres Katastrophengebiet und sich selbst zum Gottseibeiuns der Weltpolitik. Schließlich verleitete er einen US-Präsidenten zu einer desaströsen Invasion. Selbst zwei Jahre nach seiner Hinrichtung wirkt Saddams Gewaltherrschaft weiterhin nach.

Washington, 6. Oktober 1979

Das Jahr 2009 könnte die Weltwirtschaft in neue, bisher unerreichte Tiefen führen, aber für viele Menschen waren die frühen Achtzigerjahre die Zeit des wirtschaftlichen Schmerzes. Exorbitant hohe Zinsen ließen die USA und Europa in eine tiefe Rezession schlittern und führten Lateinamerika in die Schuldenkrise, die erste große Finanzkrise der Nachkriegszeit. Auslöser war am 6. Oktober 1979 die Entscheidung Paul Volckers, des Vorsitzenden der US-Notenbank Federal Reserve, die US-Geldpolitik auf die Prinzipien des Monetarismus umzustellen und das Geldmengenwachstum zu beschränken. Der Preis war hoch, aber Volcker besiegte schließlich die Inflation und leitete die Ära sinkender Zinsen ein, die Jahre später in die Subprime-Krise mündeten. Vor allem aber etablierte er den Fed-Chef als wahren Herrscher über die Weltwirtschaft.

Mekka, 20. November 1979

Ende der 1970er hatte die Welt säkularen arabischen Terror kennengelernt. Die Besetzung der Großen Moschee von Mekka am 20. November 1979 durch rund 500 Mitglieder einer radikalislamischen Sekte war etwas Neues. Der Anführer der Rebellen erklärte, sein Schwager sei der Mahdi, und forderte die Muslime der Welt auf, ihm zu gehorchen.

Die Saudis reagierten hilflos und konnten erst nach zwei Wochen mithilfe französischer Soldaten die Rebellen aus der Moschee vertreiben. Danach schlug das Regime eine Politik ein, die bis heute nachwirkt. Aus Angst vor ihren radikalen Kritikern verschärfte es den religiös-konservativen Kurs und begann mit der Finanzierung von wahhabitischen Islamschulen in zahlreichen Ländern. Damit bereiteten sie unbeabsichtigt den Boden für Al-Kaida und andere radikalislamische Bewegungen.

Brüssel 12. Dezember 1979

Es erschien anfangs wie ein weiterer Schachzug im jahrzehntelangen Spiel um das atomare Gleichgewicht. Die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 hatte vor allem bei deutschen Politikern Besorgnis ausgelöst. Am 12.Dezember reagierte der Nato-Rat mit einem Doppelbeschluss: die Stationierung von US-Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern in Westeuropa, gekoppelt an ein Verhandlungsangebot an Moskau, um alle Mittelstreckenraketen abzubauen. Der Doppelbeschluss wurde vor allem vom deutschen Kanzler Helmut Schmidt betrieben, der so den Zusammenhalt der Allianz sichern wollte.

Stattdessen entstand aber eine europaweite Protest- und Friedensbewegung, und der Widerstand gegen die Aufrüstung in seiner eignen SPD kostete Schmidt 1982 schließlich sein Amt. Die Hoffnungen der Sowjets, das westliche Bündnis zu zerreißen, schien eine Zeitlang aufzugehen, aber am Ende blieb die Nato geschlossen. Der Doppelbeschluss wurde zur Niederlage für den Kreml und trug entscheidend zu dessen internationalem Autoritätsverlust bei.

Moskau, 24. Dezember 1979

Der wirkliche Schlag gegen die zweite Supermacht kam nicht von außen. In einer der törichtesten Entscheidungen des 20.Jahrhunderts marschierte die UdSSR am 24. Dezember 1979 in Afghanistan ein, um ein verbündetes linksgerichtetes Regime vor dem Sturz durch die islamischen Mujahedin zu bewahren. Wegen der amerikanischen Unterstützung für die Rebellen konnte die rote Armee den Aufstand nie niederschlagen, die Verluste stiegen von Jahr zu Jahr. Der Afghanistankrieg erwies sich als Katastrophe für die Sowjets. Er zerstörte das Vertrauen in die militärische Stärke der Supermacht und motivierte ab 1985 Michail Gorbatschow zu seiner neuen Außenpolitik und Perestroika. Bis Februar 1989 zog sich die Sowjetunion aus Afghanistan zurück, doch die Schwächung der kommunistischen Herrschaft in ganz Osteuropa war nicht mehr umkehrbar.

3. Jänner 2009

30 Jahre später lebt die Welt immer noch mit den Auswirkungen des Zusammenbruchs des Kommunismus, mit der Hinterlassenschaft der Sowjets in Afghanistan und jenem Saddams im Irak. In Teheran sitzen die Nachkommen Khomeinis und basteln an ihrem Atomprogramm.

Die Schüler der fanatischen Angreifer auf die Große Moschee in Mekka haben seit 9/11 die Weltpolitik fest im Griff. Deng Xiaopings Erben versorgen die Kaufhäuser der Welt mit Waren und bestimmen das neue Kräfteverhältnis der globalen Wirtschaft, in dem immer noch nach den von Margaret Thatcher aufgestellten Spielregeln agiert wird. Selbst wenn der Neoliberalismus an der Finanzkrise zugrunde geht, wird der Euro weiterleben. 1979 ist überall, auch wenn wir uns dessen selten bewusst sind. (Eric Frey/DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.1.2009)