Wien - Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny warnt davor, trotz der unerfreulichen wirtschaftlichen Aussichten für das kommende Jahr 2009 die Lage zu dramatisieren. "Man muss etwas vorsichtig sein mit dem Begriff 'Krise'. Ein Schrumpfen zwischen 0,5 und einem Prozent ist sicherlich schwerwiegend, aber wenn das von so einem hohen Niveau geschieht, wirkt sich das nicht für jeden in einer katastrophalen Art aus", meinte Nowotny im Ö1-Morgenjournal am Freitag.

Zu beschönigen seien die Probleme aber auch keinen Fall. Es werde negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt geben, auch die Investitionstätigkeit werde deutlich zurückgehen, was einige Unternehmen in Bedrängnis bringen könnte, so Nowotny weiter. Starr vor Angst auf die Krise zu warten sei aber dennoch kein Ausweg. "Die Regierung hat ein Konjunkturprogramm beschlossen, das wir im Jahr 2009 wirksam werden, es wird eine Steuersenkung geben. Von Seiten der Notenbank wird Liquidität bereitgestellt. All das braucht Zeit, bis es wirkt. Es gibt eine Krankheit, aber die Medikamente sind bereitgestellt", erklärt der Nationalbank-Chef. (red)