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Wandern ist nicht nur eine Sommerbeschäftigung.

Grafik: DER STANDARD

Der Wienerwald hat so viele Facetten, dass man unschwer Routen findet, die völlig neue Ansichten eines scheinbar sehr gut bekannten Gebietes vermitteln. Die Hügellandschaft westlich des Schöpfls weist nur einen geringen Waldbestand auf, was dort den Namen Wienerwald kaum rechtfertigt, dafür genießt der Wanderer von den vielen freien Flächen - vorwiegend Wiesen - einen ungehinderten Blick in die nähere und weitere Umgebung.

Schöpfl und Gföhlberg, die beiden höchsten Erhebungen, beherrschen naturgemäß das Panorama, auf den Höhen weitet sich der Blick aber bis zu den Voralpen mit Muckenkogel, Kloster-Hinteralm und bis ins Ötscherland.

Wahrscheinlich bestehen etliche der Wege schon seit vielen, vielen Jahren, denn die Täler waren oft schwer passierbar. So heißt es etwa in der von Joseph II. gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Auftrag gegebenen Landesaufnahme über das Laabenbachtal: "Die gewöhnlichen Wege, so von Stoessing und Christophen, gehen beständig durch das Wasser und sind, wenn solches groß, nicht ohne Lebensgefahr zu passiren." Die Gegend um Brand-Laaben gilt auch als besonders niederschlagsreich. Die Straße über die Klammhöhe - ursprünglich mautpflichtig - entstand erst in den Jahren 1837/38 und diente nicht zuletzt dem Transport der Produkte der vielen Mühlen.

Die Route weist keine Schwierigkeiten auf und ist auch tadellos markiert und beschildert. Stärkere Steigungen fehlen auf der ganzen Strecke. In der lokalen Wanderkarte ist der Kurs teilweise falsch eingezeichnet, Bundesamt sowie Freytag & Berndt warten mit richtigen Angaben auf.

Die Route:
Von Laaben geht es auf der Straße Richtung Brand und Stössing bis an den Ortsrand, dort zweigt nach rechts die rote Weitwandermarkierung ab, der man folgt. Man passiert das einzige längere Waldstück und gelangt über das Gehöft Reschreit auf die Höhe und erreicht nahe dem Anwesen Wegscheid eine nach links abzweigende blaue Markierung. Gehzeit ab Laaben 1¼ Stunden.

Die blauen Marken weisen den weiteren Weg, man quert eine Hochfläche und beginnt bei einem Wildgatter den Abstieg in einen Sattel mit dem Gasthaus "Zur frischen Luft". Gehzeit ab Wegscheid eine Dreiviertelstunde.

Auf der blauen Markierung steigt man zum Burhof auf, wechselt dann auf die grüne Markierung, um im sanften Abstieg nach Laaben zurückzukehren. Gehzeit ab Wirtshaus "Zur frischen Luft" eine Stunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/20./21.12.2008)