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Wien - Enge Korsagen, schwindelerregend hohe Stilettos und unangenehme Frisuren müssen nicht unbedingt Teil einer Ballgarderobe sein: "Theoretisch sollte der Dresscode, der auf der Einladung steht, strikt eingehalten werden", betont Mode-Expertin Irmie Schüch-Schamburek. Die gute Nachricht für Styling-Muffel: "Das tut in Österreich kaum jemand. Daher hat man einen großen Interpretationsspielraum." Schon seit Jahren gebe es in Österreich nur mehr sehr vage Vorgaben. "Verstöße gegen den Dresscode  werden leider nicht mehr so geahndet", bedauert die Trendberaterin. Deswegen gebe es immer wieder Fälle, bei denen Damen mit kurzen Röcken oder gar Flip-Flops am Opernball erscheinen.

Foto: APA/EPA Juan Carlos Cadenas

Ballerinas statt High-Heels

Bequeme Ballkleidung muss allerdings nicht unbedingt in ein Styling-Desaster ausarten. Die einfachste Grundregel: "Im Rahmen des Balls sollte jeder seinem Typ treubleiben." Dies gilt nicht nur für die Robe, sondern auch für die Fußbekleidung. "Jemand, der nie hohe Schuhe trägt, wird mit High Heels keine besonders grazile Augenweide sein", so das Experten-Kommentar. Alternativ können abendliche Ballerinas oder Sandalen aus feinem Stoff, mit Glitzer oder Pailletten-Verzierung getragen werden. Das sei auch bei einem feinen Ball dem Dresscode entsprechend. Einfache Straßenschuhe oder Stiefel wären hingegen ein absolut unverzeihbarer Stilbruch.

Foto: derStandard.at/Schersch

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Etwas schwieriger ist es, die Grenzen festzulegen, wenn Frau nicht im Kleid, sondern in Hosen zum Ball gehen möchte. "Vereinzelt wäre der Damen-Smoking eine Alternative, beispielsweise beim Wiener Bonbonball oder bei Veranstaltungen mit sehr jungem Publikum", meint Modeexpertin Schüch-Schamburek. Beim Opernball sei dies aber nach wie vor ein Don't. Business-Anzüge seien ebenfalls tabu. Schüch-Schamburek empfiehlt feine Schnitte und edle Materialien wie Satin, eine Bluse darunter sei Plicht. Ein Damen-Anzug sollte jedenfalls mit edlen Accessoires wie auffälligem Schmuck aufgepeppt werden.

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Dirndl, Kimono und Sari

"Was im Gegensatz zum Anzug immer geht, ist eine lange Festtagstracht", sagt Schüch-Schamburek. "Damit dürfte man sogar auf den Opernball gehen." Neben dem Dirndl seien auch andere traditionelle Bekleidungen wie ein Kimono oder Sari erlaubt.

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Eine Streitfrage ist auch das Make Up: Grundsätzlich sei eine intensive, abendliche Schminke natürlich schön, erklärt die Modeexpertin. "Das Gesicht muss dem Kleid optisch etwas entgegensetzen." Rouge-rote Wangen und Tusche für tiefe, klare Augen seien ein Muss, gleich wie ein ebenmäßiger Teint. Auch beim Make-Up müsse auf die Persönlichkeit Rücksicht genommen werden.

Foto: Reuters/Fadi Arouri

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Völlig unproblematisch ist ein Ballbesuch für Friseur-Verweigerer. Die Haarpracht muss laut Schüch-Schamburek nicht aufwendig hochgesteckt und mit Spray einbetoniert werden. Kurz vor dem Ball die Haare schneiden und eventuelle die Farbe auffrischen lassen, schon wirke die Frisur gestylt, so der Rat der Expertin. "Damit hat man bereits 90 Prozent der Anforderungen erfüllt." Ein Hauch Glanzspray oder Gel bzw. ein schöne Satin-Spange runden das Outfit perfekt ab. (APA/red)

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