Harare - In der Hauptstadt Harare des afrikanischen Krisenstaates Simbabwe ist es am späten Montag zu Unruhen gekommen. Mindestens ein Mensch wurde dabei nach Augenzeugenberichten von einer Kugel getroffen, als schwer bewaffnete Bereitschaftspolizei die Menge vertrieb. Unklar blieb, ob er tödlich verletzt wurde. Uniformierte, aber unbewaffnete Soldaten waren zuvor mit mehreren hundert Zivilisten durch die Straßen gezogen, hatten Autos mit Steinen beworfen, Schaufenster eingeworfen und geplündert.

Die Unruhe war nach den Berichten ausgebrochen, als vor einer Bank wartende Soldaten wütend darüber wurden, dass die Automaten kein Bargeld mehr ausgaben. Die Armee galt bisher als loyale Stütze des seit 28 Jahren zunehmend autokratischer regierenden Präsidenten Robert Mugabe. Das Land ist nach einer umstrittenen Wahl im März zur Zeit ohne gewählte Regierung und befindet sich mit Hyperinflation, Massenarmut, Hunger sowie einer verheerenden Cholera-Epidemie in der schwersten Krise seiner Geschichte. (APA/dpa)