Peking - Im Skandal um verseuchte Babymilch in China hat Peking die Angaben zu den betroffenen Kinder drastisch nach oben korrigiert: Insgesamt seien 294.000 Kinder wegen mit der Industriechemikalie Melamin versetzten Milchprodukte erkrankt, teilte das Gesundheitsministerium am Montag auf seiner Internetseite mit. Bisher war immer von rund 53.000 erkrankten Kindern die Rede gewesen. Den neuen Angaben zufolge befinden sich 154 erkrankte Kinder in kritischem Zustand.

Die chinesische Regierung befürchtet außerdem, dass sich die bisher mit vier angegebene Zahl der Todesopfer erhöht. Demnach könnten sechs weitere Todesfälle seit dem 10. September im Zusammenhang mit verseuchten Milchprodukten stehen. Der Skandal war im September in China aufgedeckt worden, nachdem vier Babys durch Milchpulver gestorben waren. In der Folge wurde Melamin, das normalerweise zur Plastikherstellung verwendet wird, auch in anderen Milchprodukten nachgewiesen. Durch die Beimischung der Chemikalie in Lebensmitteln kann ein höherer Eiweißgehalt vorgetäuscht werden. (APA/AFP)