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Trotz der grassierenden Cholera-Epidemie haben die Behörden in der Hauptstadt Harrare das Wasser abgedreht.

Foto: REUTERS/Philimon Bulawayo

Harare - Inmitten der grassierenden Cholera-Epidemie haben die Behörden in der simbabwischen Hauptstadt Harare die Wasserversorgung gekappt. Seit Sonntag gebe es in Harare und der angrenzenden Stadt Chitungwiza kein fließendes Wasser mehr, berichtete die staatliche Zeitung "The Herald" am Montag.

Zur Begründung hieß es, dem staatlichen Wasserwerk (Zinwa) sei die aus dem Nachbarland Südafrika gelieferte Chemikalie Aluminiumsulfat ausgegangen; diese sei aber zur Wasseraufbereitung unabdingbar.

Wie AFP-Reporter berichteten, sind die Menschen in ganz Harare auf der verzweifelten Suche nach Wasser mit Kanistern und anderen Behältern unterwegs. Andere begannen, auf eigene Faust Brunnen zu graben. Mehrere Behörden blieben am Montag geschlossen, weil die Toiletten nicht funktionierten.

Regensaison könnte Lage verschlimmern

Nach Angaben von Gesundheitsminister David Parirenyatwa wurden seit Ausbruch der Epidemie im August landesweit fast 12.000 Fälle gemeldet, 425 Menschen starben. Der Minister rief die Bevölkerung auf, künftig auf das Händeschütteln zu verzichten, um Infektionen zu vermeiden. Die Lage könne sich durch die beginnende Regensaison weiter verschlimmern.

Cholera ist eine hoch ansteckende Durchfallerkrankung, die bei fehlender Behandlung rasch zum Tod führen kann. Verhindern lässt sie sich durch sauberes Leitungswasser, häufiges Händewaschen sowie durch Säubern der Nahrung. In Simbabwe ist die Krankheit wegen der zusammenbrechenden Infrastruktur auf dem Vormarsch.

Abwässer landen auf der Straße, Trinkwasser ist oftmals mit Erregern verseucht. Simbabwe steht wirtschaftlich vor dem Kollaps und ist politisch wegen des anhaltenden Machtkampfs zwischen dem autokratisch regierenden Präsidenten Robert Mugabe und der Opposition gelähmt. (APA)