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Am Samstag kehrte Ingrid Betancourt erstmals seit ihrer Befreiung aus der Geiselhaft wieder nach Kolumbien zurück. Sie wurde auf einem Militärflughafen vom kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe empfangen.

Foto: APA/EPA/CESAR CARRION

Bogotá - Familienangehörige von Geiseln der kolumbianischen FARC-Guerilla haben die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt bei einem Treffen in Bogotá gebeten, sie auf ihrer derzeitigen Reise durch Lateinamerika zu vertreten. Die Sprecherin der in der Gewalt der FARC-Rebellen befindlichen Soldaten, Marleny Orjuela, sagte am Sonntag, Betancourt habe ein umfassendes Mandat bekommen, um Staatschefs in aller Welt, besonders in Lateinamerika, dazu zu bewegen, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen.

Ähnlich äußerte sich gegenüber der Presse die frühere FARC-Geisel Oscar Lizcano, der sich für eine Verhandlungslösung zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) aussprach.

Die 46-jährige Betancourt war Anfang Juli unter abenteuerlichen Umständen aus sechsjähriger FARC-Geiselhaft im kolumbianischen Dschungel befreit worden und hatte sich anschließend nach Frankreich begeben, dessen Staatsbürgerschaft sie besitzt. Am Samstag kehrte sie erstmals wieder nach Kolumbien zurück. Dem kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe übergab sie einen Brief von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy, in dem die französische Regierung sich für Verhandlungen mit der FARC-Guerilla ausspricht.

Treffen mit ecuadorianischem Präsidenten

Am Montag wurde Betancourt zu einem Treffen mit dem ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa erwartet. Weitere Stationen ihrer Reise sind Peru, Chile, Argentinien, Brasilien, Bolivien und Venezuela. Einer Erklärung zufolge will Betancourt bei ihrer Rundreise die Staatschefs dafür gewinnen, dass sie die FARC-Rebellen davon überzeugen, ihre Waffen niederzulegen. Wichtigstes Ziel sei aber, die Freilassung aller Entführten in Kolumbien zu erreichen. (APA)