Bild nicht mehr verfügbar.

Alessandro Del Piero feierte seinen Jubiläumstreffer im Schneegestöber.

AP Photo/Massimo Pinca

Turin - Im dichten Schneetreiben hat Alessandro Del Piero bei Juventus Turins 4:0-Heimsieg gegen Reggina Calcio am Wochenende Geschichte geschrieben. Mit einem Strafstoß erzielte der Weltmeister von 2006 sein 250. Tor im Trikot des italienischen Fußball-Rekordmeisters und blies danach zur Jagd auf Meister Inter Mailand: "Noch ist es zu früh, um vom Titel zu sprechen. Aber wir sind dran", kündigte der von der "Gazzetta" zum "Mann der Stunde" erkorene 34-jährige Kapitän der Turiner an.

Auch Trainer Claudio Ranieri strotzte nach der überwundenen Krise nur so vor Selbstbewusstsein. "Niemand tritt an, um Zweiter zu werden", erklärte auch er den Meistertitel zum Saisonziel. Spielt Juve so weiter, ist dem Club alles zuzutrauen. Am Samstagabend ließ sich der Club weder vom Schneefall noch vom Gegner aufhalten.

Mauro Camoranesi erzielte das Führungstor zum 1:0 (28.) gar mit ausgerenkter Schulter, bevor er unter großen Schmerzen zur Pause vom Platz ging. Der Brasilianer Amauri (44.), Chiellini (62.) und Del Piero (74.) machten den klaren Sieg perfekt. ÖFB-Teamtorhüter Alexander Manninger blieb nach dem 0:0 in der Champions League in St. Petersburg zum zweiten Mal in Serie ohne Gegentreffer.

Trotz seines neuerlichen Rekords gab sich "Mr. Juve" wie immer bescheiden. Große Auftritte sind nicht die Sache des 1,73 m großen Stürmers. Dabei hätte er sie verdient. Schließlich spielt "Ale" nun schon 15 Jahre für Juventus. Am 19. September 1993 schoss Del Piero im Alter von knapp 19 Jahren sein erstes Tor für die "Alte Dame", heute ist der Kapitän nicht mehr wegzudenken.

Der 91-fache Teamspieler ist nicht nur Juves Rekordspieler. Mit seinen Leistungen brachte der Champions-League-Gewinner und siebenfache italienische Meister seinen Club nach dem Zwangsabstieg im Liga-Skandal zurück in die Serie A und in den vergangenen Wochen auch in die europäische Spitze. Del Piero hat im Fußball praktisch alles erreicht, ein Traum aber bleibt ihm noch: Die Verteidigung des Weltmeistertitels mit Italien. "Die WM 2010 wäre das Sahnehäubchen auf meiner Karriere."

Inter bleibt das Maß

Inter Mailand ist auch nach der 14. Runde Tabellenführer. Die Elf von Trainer Jose Mourinho, die am Mittwoch in der Champions League gegen den Ivanschitz-Club Panathinaikos Athen mit 0:1 verloren hatte, feierte am Sonntag vor eigenem Publikum gegen den SSC Napoli einen hartumkämpften 2:1-Sieg. Ivan Cordoba (16.) und Sulley Muntari (24.) hatten den Titelverteidiger früh in Führung geschossen, Ezequiel Lavezzi (36.) gelang für den Tabellenvierten nur noch der Anschlusstreffer.

Die Mailänder (33) bauten damit ihre Führung auf Verfolger Juventus Turin (27), der mit ÖFB-Teamgoalie Alexander Manninger bereits am Samstag gegen Reggina mit 4:0 gewonnen hatte, auf sechs Punkte aus. Vizemeister AS Roma (14. Platz/17 Punkte) setzte die Aufholjagd mit einem 1:0-Heimsieg im Stadio Olimpico dank eines Treffers von Francesco Totti (59.) gegen Fiorentina (6./23) fort. Für die schwach gestarteten, aber jetzt schon vier Runden ungeschlagenen Römer war es bereits der dritte Meisterschaftssieg in Serie.

ÖFB-Teamverteidiger György Garics spielte beim 2:0-Heimerfolg von Atalanta Bergamo (10./20) gegen Lazio Rom (5./23) rechts in der Viererkette durch. Jürgen Säumel stand bei der 0:1-Auswärtsniederlage von Torino (17./12) in Siena (11./19) wegen einer Wadenverletzung nicht im Kader.  (APA/dpa)