Rom - In einem Herbststurm mit haushohen Wellen sind vier Bootsflüchtlinge auf dem Weg nach Süditalien ums Leben gekommen. Unterdessen erreichten mehr als 600 Menschen, die Mitte der Woche mit zwei Booten in Nordafrika aufgebrochen waren, in einer groß angelegten Rettungsaktion die Insel Lampedusa. In dem erneut heillos überfüllten Auffangzentrum auf der Insel waren damit am Samstag mehr als 1.400 Flüchtlinge untergebracht, wie die Behörden mitteilten. Das Zentrum verfügt nur über 700 Betten.

"Wir sind am Mittwoch von der libyschen Küste aus in See gestochen, dann sind vier von uns über Bord gefallen, und wir haben ihnen nicht mehr helfen können", berichteten Flüchtlinge nach der Ankunft in dem Auffanglager. In Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde von Lampedusa gelang es vier Fischerbooten, die Immigranten vor dem Schiffbruch auf hoher und überaus stürmischer See zu bewahren. Die Bootsflüchtlinge hatten bereits am Donnerstag über ein Satellitentelefon um Hilfe gerufen: "Wir stecken in einem Unwetter und drohen unterzugehen."

Etwa 250 der Ankömmlinge sollten noch am Samstag mit Flugzeugen in andere Aufnahmelager gebracht werden. Jedes Jahr treten Zehntausende von Immigranten von Nordafrika aus die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Südeuropa an. (APA/dpa)