Der für 1. Dezember vorgesehene Start der Alitalia-Nachfolgegesellschaft, der "CAI" wird verschoben. Dies hat die nationale Flugaufsichtsbehörde ENAC bekanntgegeben. ENAC werde erst dann die Fluglizenz erteilen, wenn die CAI effektiv belegen könne, dass sie über die notwendige Liquidität verfügt. Laut ENAC-Chef Vito Riggio müsse CAI beweisen können, über finanzielle Möglichkeiten zu verfügen, die es ihr erlauben, auch bei einem Nullumsatz mindestens drei Monate lang den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.

Weitere ungelöste Fragen sind: Die ausstehende Einschätzung durch die nationale Kartellbehörde und des europäischen Treuhänders sowie die Wahl des ausländischen Partners. Bislang wurde kein neues Datum für den Start der neuen Alitalia festgelegt. Das Zieldatum bleibe weiterhin der 15. Dezember, auch wenn unternehmensnahe Kreise davon überzeugt sind, dass die neue Airline nicht vor Anfang Jänner starten werde.

Flugstrecken noch offen

Zur Diskussion stehen auch die neuen Flugstrecken der Alitalia. Nachdem sich die Airline weitgehend vom Mailänder Airport Malpensa zurückgezogen hat, stehen nun die Wiederaufnahme von Langstreckenflügen der neuen Alitalia, sowohl von Rom-Fiumicino als auch von Mailand-Malpensa auf dem Programm. Aus dem CAI-Geschäftsplan geht hervor, dass Alitalia nach Mailand-Malpensa zurückkehren werde.

Bis 2013 sollten 73 Flugverbindungen, davon 14 Interkontinentalflüge, von Mailand aus starten. Dies entspricht 14,9 Millionen Passagieren pro Jahr. 14 Interkontinentalflüge sollen von Rom-Fiumicino mit 13,9 Mio. Passagieren pro Jahr aus gehen. Laut der gut unterrichteten römischen Tageszeitung Il Messaggero sei der ausländische Partner an diesem Punkt so gut wie sicher: Er heiße Air France-KLM. Der Flughafen Mailand-Linate werde zu einer Art Luftbrücke Rom-Mailand mit 1,6 Millionen Passagieren pro Jahr degradiert.  (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29./30.11.2008)