Trotz der gestrigen Annäherung zwischen dem Vorstand und der Personalvertretung der Telekom Austria (TA) im Konflikt um den angekündigten Personalabbau wollen Gewerkschaft und Personalvertretung an der angekündigten Großkundgebung am kommenden Donnerstag festhalten. Der Vorstand hat dafür "kein Verständnis" - die angekündigte Großdemo würde die Gespräche torpedieren, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Pläne nicht zurückgenommen

"Die Personalvertretung kann nicht mit dem Vorstand an einem Tisch sitzen und konstruktive Wege für Beschäftigungsmöglichkeiten diskutieren und gleichzeitig die Mitarbeiter auffordern auf die Straße zu gehen", heißt es in der Mitteilung. Auch habe der Vorstand keineswegs die Pläne für den Personalabbau zurückgenommen, wie von der Personalvertretung in der Öffentlichkeit dargestellt werde.

Kundgebung schon länger geplant

Der Sprecher des TA-Zentralbetriebsrates, Franz Semtner, betonte auf Nachfrage, bei der Großkundgebung am 4. Dezember handle es sich um eine bereits länger geplante Informationsveranstaltung, bei der man die Öffentlichkeit über die Personalabbaupläne informieren wolle. Es gebe genügend Beschäftigungsmöglichkeiten für die TA-Mitarbeiter, die nun abgebaut werden sollen, betonte Semtner. Das wäre sinnvoller, als diese Kollegen mit einem Teil ihrer laufenden Bezüge nach Hause zu schicken.

Sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten

Verwundert zeigte sich Semtner über die Aussage des Vorstands, dass an den Plänen für den Personalabbau festgehalten werde. Über die 2.500 Mitarbeiter, die bis 2011 abgebaut werden sollen, sei am Donnerstag nichts erwähnt worden. Für die 1.250 Leute, die bis 2009 gehen sollen, sei vereinbart worden, sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. "Ich glaube, so wie die Gespräche gelaufen sind, ist eine Lösung möglich, wenn beide Seiten eine Lösung finden wollen."

An der Großkundgebung am 4. Dezember sollen unter anderem auch AK-Präsident Herbert Tumpel, der zukünftige ÖGB-Präsident Erich Foglar und Postbetriebsratschef Gerhard Fritz teilnehmen. Zuvor wollen TA-Vorstand und Personalvertretung jedoch am Montagvormittag zu einer weiteren Verhandlungsrunde zusammentreffen. (APA)