Die Zahl rechtsextremistischer Seiten im deutschsprachigen Internet nimmt sprunghaft zu. Im vergangenen Jahr habe die Zentralstelle der Länder für Jugendschutz im Internet mit 1.700 entsprechenden Websites so viele wie nie zuvor registriert, sagte Behördenmitarbeiterin Alexandra Beyersdörfer am Freitag am Rande einer Tagung zu Extremismus im Internet in Potsdam. Jährlich wachse das Angebot derzeit um etwa 30 Prozent, deshalb sei auch 2008 mit einem Anstieg zu rechnen.

Mehr Sperren

Beyersdörfer verwies darauf, dass mittlerweile viele Provider auch im Ausland eine stärkere Sensibilität für das Thema entwickelt hätten und nach Hinweisen rechtsextremistische Seiten sperrten. "In 93 Prozent der Fälle haben die Provider nach Gesprächen mit uns reagiert", sagte sie. Auch soziale Netzwerke wie MySpace, YouTube oder Facebook würden gegen rechtsradikale Inhalte auf ihren Portalen vorgehen.

Fall für den Staatsanwalt

Enthalten die einschlägigen Internetangebote strafbare Inhalte, wird zusätzlich die Staatsanwaltschaft aktiv, wie Thomas Schell von der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Internetkriminalität in Cottbus sagte. Er betonte aber, dass die Ermittler oft an Grenzen stoßen, wenn die strafbaren Inhalte auf Servern im Ausland liegen. Dort gebe es unterschiedliche gesetzliche Regelungen zur Speicherung der Nutzerdaten, so dass die Verursacher oft schwer zu ermitteln seien. (APA/AP)