Berlin - Der Betriebsrat des
Rüsselsheimer Automobilherstellers Opel zieht eine Abspaltung von der
US-Muttergesellschaft General
Motors (GM) in Betracht. "Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass GM
sich von Opel trennt", sagte Rainer Einenkel, Chef des Bochumer
Opel-Betriebsrates, der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Diese Variante war
bislang sowohl bei GM in Detroit wie auch bei Opel stets kategorisch
ausgeschlossen worden.
Der nordrhein-westfälische Finanzminister Helmut
Linssen erwartet derweil, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister
Peer Steinbrück in der Opel-Krise den künftigen US-Präsidenten Barack Obama
einschalten. "Natürlich muss es eine enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten
geben. Dazu gehört sicherlich auch das Gespräch der führenden Vertreter beider
Regierungen", sagte Linssen der Rheinischen Post. Die Auswirkungen eines
Scheiterns von Opel schätzt der NRW-Minister mehr als dramatisch ein. "Wir sind
eins der stärksten Automobil-Länder und von daher möchte ich mir solche
Auswirkungen eigentlich gar nicht vorstellen", fügte Linssen hinzu.
Der
um Staatshilfe bittende Autobauer stimmt derzeit seine Belegschaft auf harte
Einschnitte ein. GM-Europachef Carl-Peter Forster kündigte am Donnerstag eine
Reduzierung der Arbeitskosten um mindestens zehn Prozent an. Dazu müssten
Arbeitszeiten gekürzt, Gehaltskosten gesenkt und weitere Initiativen zur
Kostensenkung ergriffen werden, schrieb Forster in einem Brief an die
Opel-Mitarbeiter. (APA/Reuters)
Automobil
Opel-Betriebsrat hält Trennung von General Motors für möglich
Bisher wurde die Abspaltung vom Mutterkonzern kategorisch ausgeschlossen