New York/Oslo - Der US-amerikanische Kulturtheoretiker Fredric R. Jameson ist mit dem hoch dotierten norwegischen Holberg-Preis der Universität Bergen ausgezeichnet worden. Der Preis von 4,5 Millionen norwegischen Kronen (rund 583.000 Euro) wurde Jameson am Mittwoch von Wissenschaftsministerin Tora Aasland verliehen. Jameson erhielt den Holberg-Preis für seine "außerordentlichen Beiträge für das Verständnis der Beziehungen zwischen sozialen und kulturellen Strukturen", hieß es in der Laudatio.

Der 74-jährige Jameson ist Professor an der Duke University in North Carolina. Er studierte in München, Berlin und Yale, promovierte über den französischen Schriftsteller Jean-Paul Sartre bei dem deutschen Literaturwissenschaftler Erich Auerbach, hat sich in der Folge intensiv mit den Marxismus und anderen linken Denkern auseinandergesetzt und ist als Theoretiker der Postmoderne hervorgetreten. Er schrieb über eine große Themenbreite von der klassischen europäischen Literaturtradition, über Filme in Europa, Nordamerika und Asien bis hin zu Science Fiction, Architektur und Musik. Als Jamesons einflussreichstes Werk gilt "Postmodernism: The Cultural Logic of Late Capitalism" (1991).

Der Holberg-Preis wird seit 2003 verliehen. Er ist nach dem dänisch-norwegischen Dichter Ludvig Baron Holberg (1684-1754) benannt. Zu früheren Preisträgern zählen der deutsche Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas, die bulgarische Literaturtheoretikerin Julia Kristeva und der israelische Soziologe Shmuel Eisenstadt. (APA/dpa)