Tel Aviv - Internationale Medienorganisation haben am Donnerstag scharf gegen ein seit drei Wochen geltendes israelisches Einreiseverbot in den palästinensischen Gaza-Streifen protestiert. Die Maßnahme sei eine "schwerwiegende Verletzung der Pressefreiheit, die gegen Israels eigene Behauptung verstößt, dass es eine Demokratie ist, die die freie Arbeit von Journalisten respektiert", sagte Steve Gutkin, Vorsitzender des Auslandspresseverbands FPA, auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv.

Treffen mit Barak beantragt

Die FPA, die Auslandskorrespondenten in Israel und Palästina vertritt, habe ein dringendes Treffen mit Verteidigungsminister Ehud Barak beantragt. Sie hatte bereits vor Israels Oberstem Gerichtshof gegen das Einreiseverbot geklagt. Das Höchstgericht ließ der israelischen Regierung bis zum 9. Dezember Zeit für eine Antwort. Gutkin sprach von "einigen beunruhigenden Kommentaren" israelischer Repräsentanten, die sich über antiisraelische Berichterstattung ausländischer Journalisten im Gaza-Streifen beschwert hätten.

"Wir sehen keine Berechtigung für dieses Verbot", sagte Joe Floto von dem britischen Sender BBC. Gegenwärtig seien die einzigen Länder, die ausländischen Journalisten die Einreise verbieten, Nordkorea, Burma und Simbabwe. Er werde es nicht gerne sehen, wenn Israel sich "dieser sehr exklusiven Liste" anschließe. (APA/dpa)